Skifliegen: Entwarnung nach Schlierenzauer-Sturz in Oberstdorf

Gregor Schlierenzauer wird abtransportiert
Gregor Schlierenzauer wird abtransportiertAPA/dpa/Daniel Karmann
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Gregor Schlierenzauer kam in der Qualifikation nach der Landung zu Sturz. Die Erstuntersuchung im Spital ergab zum Glück keine schweren Verletzungen.

Wenn es beim Skifliegen in Oberstdorf plötzlich still wird, ist Schlimmes passiert. Diese Disziplin war nach kapitalen Stürzen von Thomas Morgenstern und Lukas Müller ohnehin schon hinterfragt worden, nun lag Gregor Schlierenzauer im Auslauf. Der Tiroler war in der Qualifikation auf 201 Meter gesegelt, hatte die Landung gesetzt – und überschlug sich dann. Sein rechter Ski schnalzte richtiggehend über ihn hinweg, die Belastung für das ohnehin bereits operierte Knie muss enorm gewesen sein.

Schlierenzauer – der 27-Jährige war erst vor drei Wochen nach mehr als einem Jahr Pause in den Weltcup zurückgekehrt – wurde erstversorgt, mit dem Akia zum Rettungswagen gebracht. Er war bei Bewusstsein, man sah aber deutlich, dass er Schmerzen hatte. So sehr sich Helfer und Rettungskräfte auch bemühten, es hätte schneller gehen können im Allgäu. Im 30 Autominuten entfernten Spital von Immenstadt aber kam schnell Entwarnung, zumindest, was die Befürchtung einer erneuten schweren Knieverletzung anbelangte.

Glimpflich davongekommen

ÖSV-Pressesprecher Florian Kotlaba sagte, dass die Schwellung nicht groß sei, daher ein Bänderriss nicht wahrscheinlich sei. Das Knie sei stabil, auch Schlierenzauer beklagte diesbezüglich keine Probleme. Hingegen habe sich der Stubaier schwere Prellungen im Brustbereich zugezogen, wie Computertomografie und Röntgen bestätigten. Dazu plage ihn ein Bluterguss am rechten Oberschenkel. Weitere MRI-Untersuchungen sollten am Abend in Innsbruck folgen. Ob Schlierenzauer, Gewinner von 53 Weltcupsiegen, die WM in Lahti verpassen wird, ist angesichts des glimpflichen Ausgangs die falsche Frage. Es bleibt abzuwarten.
Skifliegen ist gefährlich, es ist weitaus anstrengender und belastender als Skispringen. Weiter, schneller, höher – und ein simpler Windstoß genügt, um das Flugsystem zu zerstören. Doch das Verlangen nach Weiten und Rekorden überstrahlt stets etwaige Bedenken.

(fin)

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