Skifliegen: Kraft segelt zu zweitem Oberstdorf-Sieg

Stefan Kraft
Stefan KraftAPA/AFP/CHRISTOF STACHE
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Stefan Kraft gewann auch den zweiten Bewerb, der wegen Schlechtwetters nach einem Durchgang gewertet wurde.

Mit insgesamt drei Wettkampf-Flügen zu 200 Punkten: Stefan Kraft hat am Wochenende bei der Generalprobe für die Skiflug-WM 2018 in Oberstdorf das Maximum herausgeholt. Der 23-jährige Salzburger, der am Samstag seinen ersten Weltcupsieg überhaupt auf einem Flugbakken gefeiert hatte, doppelte am Sonntag nach, brauchte dafür aber nur einen Flug. Durchgang zwei wurde wegen Windes gecancelt.

Kraft fühlte sich von Beginn an wohl auf der umgebauten Heini-Klopfer-Schanze. Nach einem 235,5-m-Flug im ersten Durchgang am Sonntag war das erste Skiflug-Wochenende des Winters dann aber abrupter vorbei als erwartet. Nach etwa 30 Minuten des Wartens auf bessere Windbedingungen brach der Weltcup-Tross seine Zelte ab.
Der ehemalige Vierschanzen-Tourneesieger könnte Oberstdorf wohl künftig als einen seiner Lieblingsorte deklarieren, hat er doch nach dem Tournee-Auftakt am 30. Dezember nun innerhalb von nur fünf Wochen gleich drei Siege gefeiert. Es war der insgesamt vierte im Allgäu, auch 2014 hatte er auf dem Weg zum Gesamtsieg die Tournee als Einzelsieger eröffnet.

Mit dem Doppelsieg von Oberstdorf überholte Kraft in der Weltcup-Gesamtwertung den Slowenen Domen Prevc und liegt mit 920 Zählern noch 147 Punkte hinter Leader Kamil Stoch, der am Sonntag Neunter wurde. Ein verdienter dritter Rang für Kraft, hat er doch bereits neun Podestplätze geschafft. Stoch landete übrigens unmittelbar vor Michael Hayböck, der nach Rang sieben am Samstag nun Zehnter und neuerlich zweitbester Österreicher wurde.

Die erfreulichste Nachricht des Tages kam aber wohl aus dem Krankenhaus Immenstadt: Gregor Schlierenzauer war in der Qualifikation gestürzt, kam aber glimpflich davon. Da er über Schmerzen im operierten rechten Knie geklagt hatte, war schon Schlimmeres befürchtet worden. Nach einer Untersuchung im Krankenhaus gab es aber vorerst Entwarnung, Schlierenzauer blieb ohne gröbere Verletzungen.

Ein großer Bluterguss am rechten Oberschenkel sowie eine schwere Brustkorbprellung werden dem Tiroler aber doch beeinträchtigen. Bei dementsprechend guter Entwicklung sollte dem erhofften Start bei den Nordischen Weltmeisterschaften in Lahti aber aller Voraussicht nach nichts entgegenstehen. Endgültige Gewissheit sollte aber auch noch eine Magnetresonanz-Untersuchung Sonntagabend in Innsbruck bringen.
„Für ihn wird es jetzt natürlich nicht leicht. Er wird nach einigen Tagen in Ruhe analysieren, wie es weiter geht“, sagte ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin. Für die WM hat er Schlierenzauer noch nicht abgeschrieben: „Ich hoffe natürlich, dass er unser Team verstärken wird, denn er ist ein wichtiger Baustein.“

(APA)

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