Kombi: „Rennen des Jahres“ als große Chance

Michaela Kirchgasser
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Michaela Kirchgasser, 31, ist Österreichs Medaillenhoffnung.

St. Moritz. Mit der Kombination der Damen erlebt die Ski-Weltmeisterschaft in St. Moritz heute (10 Uhr Abfahrt, 13 Uhr Slalom, live in ORF eins, ZDF, Eurosport) ihre dritte Medaillenentscheidung. Österreich schickt das Quartett Michaela Kirchgasser, Rosina Schneeberger, Christine Scheyer und Ricarda Haaser ins Rennen. Chancen auf Edelmetall dürfte sich allerdings nur Kirchgasser ausrechnen, die Salzburgerin zählt sich selbst zum Favoritenkreis, der „sieben, acht Läuferinnen“ umfasst.

Für die 31-Jährige ist die Kombination unumstritten der lang erwartete Saisonhöhepunkt, „darauf habe ich den ganzen Winter hingearbeitet“. St. Moritz könnte bereits zur Abschiedsvorstellung Kirchgassers auf der großen Bühne werden, jedenfalls bestreitet sie zum letzten Mal eine Weltmeisterschaft. Åre 2019 kommt nicht mehr infrage, die Olympischen Spiele 2018 in Pyeongchang vielleicht schon. „Es ist keine Frage der Motivation, sondern eine der Gesundheit.“ Knieprobleme sind ein ständiger Wegbegleiter.

Potenzial und Ausbeute

An Michaela Kirchgasser haftet das Image des ewigen Talents, das zu wenig aus seinen Möglichkeiten gemacht hat. Nicht wenige sehen in ihr eine Trainingsweltmeisterin, dabei kann sie tatsächlich auf drei WM-Titel – allerdings allesamt mit der Mannschaft – verweisen. Ihre Vita schmücken drei Weltcupsiege, eine bescheidene Ausbeute. „Am Potenzial ist es nie gescheitert“, behauptet ÖSV-Damen-Rennsportleiter Jürgen Kriechbaum.

Dass weitaus mehr möglich gewesen wäre, möchte Kirchgasser gar nicht erst abstreiten. „Ich denke mir oft: ,Was wäre, wenn?‘ Was wäre, wenn ich zehn bis 15 Weltcuprennen mehr gewonnen hätte? Würde ich mich dann nicht mehr aus dem Haus trauen, weil ich von Fans erdrückt werde? Wäre ich immer noch die offene und lustige Person?“, fragt Kirchgasser und ergänzt: „Das war einfach mein Weg. Hätte ich nochmals die Chance, würde ich fast alles wieder so machen.“ (cg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.02.2017)

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