Wienerberger: Mehr Gewinn, mehr Dividende

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Der Ziegelproduzent profitiert von der Marktbelebung in Europa und Nordamerika und konnte Währungseffekte wettmachen.

Wien. Der Turnaround nach vier Verlustjahren im Jahr 2015 war keine Eintagsfliege: Beim weltgrößten Ziegelproduzenten Wienerberger ging es im Vorjahr konsequent weiter nach oben: der Nettogewinn hat sich von 36,5 auf 82 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Der weltweite Umsatz stagnierte indes bei 2,79 Mrd. Euro.

„Wir haben eine sehr starke Performance in der operativen Geschäftstätigkeit und sehr konsequentes Wachstum hingelegt“, sagte Konzernchef Heimo Scheuch bei der Bilanz-Präsentation am Mittwoch. Mit Produkten von Wienerberger seien 160.000 Häuser gebaut, 288.000 Häuser eingedeckt und 360.000 Kilometer Rohre verlegt worden.

Höhere Verkaufspreise

Der Baustoffriese, der in 30 Ländern 15.990 Mitarbeiter beschäftigt, hat vor allem von der Belebung der Wohnbauaktivitäten in Westeuropa und Nordamerika profitiert. Dazu kamen höhere Durchschnittspreise. Dadurch konnten Rückschläge wie negative Währungseffekte und lahmende Infrastrukturinvestitionen in Osteuropa wettgemacht werden. Weiters setzte der Konzern seinen Sparkurs fort und verkaufte nicht betriebsnotwendige Liegenschaften im Wert von 17,9 Mio. Euro. In den USA wurden zwei Betonpflasterwerke verkauft und ein Werk geschlossen.

Das vom Brexit-Votum der Briten ausgelöste Abwertung des Pfund machte – wie vielen anderen heimischen Unternehmen – auch Wienerberger zu schaffen. Aber auch der polnische Zloty, die norwegische Krone und die türkische Lira verringerten ihren Wert. In Summe belasteten Währungseffekte den Umsatz mit 60,9 Mio. Euro und das Ebitda (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) mit 12,8 Mio. Euro, wie Finanzchef Willy Van Riet erklärte. Das Ebitda verbesserte sich dennoch um neun Prozent auf 404,3 Mio. Euro.

Die Nettoverschuldung stieg von 534,1 auf 631,6 Mio. Euro. Dafür gibt es einen einzigen Grund: der schon angekündigte Rückkauf der Hybridanleihe 2007 und die damit verbundene Umgliederung der Hybridanleihe von Eigen- zu Fremdkapital.

Die deutlich von 20 auf 27 Cent steigende Dividende wertet Scheuch auch als „Signal an den Markt, dass wir Vertrauen in die Zukunft haben“. Trotz Unsicherheiten, vor allem was die Entwicklung in Großbritannien betrifft, geht Scheuch heuer von einer Steigerung des Ebitda auf 415 Mio. Euro aus. Nicht darin enthalten sind allerdings Fremdwährungseffekte, Konsolidierungskreisänderungen, der Verkauf von Vermögen und Portfolio-Optimierungen.

Zumindest im ersten Halbjahr sollte sich der Wohnungsneubau in Großbritannien positiv entwickeln. „Die Regierung will sich stark im Wohnbau engagieren - es bleibt natürlich zu sehen, ob das so kommen wird.“

An der Börse kamen die Zahlen vorerst gut an, allerdings hatten Analysten einen noch deutlicheren Gewinnsprung erwartet. In einem schwachen ATX-Umfeld verlor die Wienerberger-Aktie nachmittags leicht. (eid/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.02.2017)

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