Erstmals seit 2007 hat die Erste Group im Vorjahr wieder mehr als eine Milliarde Euro verdient. Die Dividende wird von 50 Cent auf einen Euro je Aktie angehoben.
Dass die Erste Group im Vorjahr - erstmals seit 2007 - wieder mehr als eine Milliarde Euro verdienen würde, stand bereits nach drei Quartalen (und einem Periodengewinn von 1,18 Milliarden Euro) fest. Am Dienstag legte Bankchef Andreas Treichl das Jahresergebnis vor. Es blieb im Rahmen der Erwartungen. Die Erste erreichte 2016 ein den Aktionären zurechenbares Nettoergebnis von 1,26 Milliarden Euro nach zuvor 968,2 Millionen Euro. Im vierten Quartal brach der Gewinn von 204 auf 85,6 Millionen Euro ein. Geplant ist, die Dividende wie angekündigt auf einen Euro je Aktie zu verdoppeln.
Rückenwind gab es im Vorjahr vor allem durch sinkende Kredit-Wertberichtigungen, aber auch einen Sonderertrag von 138,7 Millionen Euro aus dem Verkauf der Visa-Beteiligung. Das Betriebsergebnis des Bankkonzerns ging um 8,3 Prozent auf 2,66 Milliarden Euro zurück. Der Anteil der notleidenden Kredite am Gesamtbestand verbessert sich wesentlich von 7,1 auf 4,9 Prozent. Die gesamten regulatorischen Eigenmittel stiegen von 17,6 auf 18,8 Milliarden Euro. Die harte Kernkapitalquote (CET 1, Basel 3 aktuell) lag bei 13,4 Prozent nach zuvor 12,3 Prozent, die Eigenmittelquote bei 18,5 Prozent.
Gedämpfte Erwartungen für 2017
Für 2017 hat die Erste Group, die neben der italienischen UniCredit und der österreichischen Konkurrentin Raiffeisen Bank International zu den größten Kreditgebern in Osteuropa zählt, allerdings gedämpfte Erwartungen. Für das Betriebsergebnis werde aufgrund höherer Ausgaben - hauptsächlich für IT-Investitionen im Zuge der Digitalisierung - ein leichter Rückgang erwartet. Treichl bestätigte am Dienstag dieseen Ausblick. Die Bank will eine um immaterielle Vermögenswerte bereinigte Eigenkaptialverzinsung von mehr als zehn Prozent erreichen. Begünstigt werde die Zielerreichung durch die erwartete positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den Kernmärkten Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Kroatien, Serbien und Österreich, die weiterhin sehr positiv eingeschätzte Risikosituation der Bank sowie die signifikante Reduktion der Bankensteuer in Österreich.
2016 musste die Erste Group in Österreich Bankenabgaben von 306,7 Millionen Euro bezahlen nach 128,6 Millionen Euro im Jahr zuvor. Der Anstieg war auf eine einmalige Sonderzahlung in Höhe von 200,9 Millionen Euro zurückzuführen. Die ungarischen Bankenabgaben reduzierten sich im Vorjahr von 84 auf 57 Millionen Euro, in der Slowakei waren 25,1 Millionen Euro zu entrichten.
Wo die Bank ihr Geld verdient
Im Segement Erste Bank Oesterreich und Tochtergesellschaften (inkl. Sparkassen, sBausparkassa) verdiente der Konzern 228 Millionen Euro, das sonstige Österreich-Geschäft brachte einen Gewinnzuwachs von 171 auf 248 Millionen Euro. In Tschechien stieg der Gewinn von 498 auf 542 Millionen Euro, in der Slowakei von 185 auf 213 Millionen Euro, in Rumänien von 185 auf 200 Millionen Euro. In Ungarn, wo 2015 noch 71 Millionen Euro Verlust angefallen waren, verdiente die Bank knapp 134 Millionen Euro. Auch in Kroatien drehte das Ergebnis - von minus 44 auf plus 84 Millionen Euro. In Serbien wurde der Gewinn auf 13 Millionen Euro verdoppelt.
(APA)