Der ORF-Chef plant eine neue Struktur mit eigenen Channel-Managern und Chefredakteuren für die Kanäle ORFeins, ORF 2, ORF III, Ö1, Ö3, FM4 und ORF.at.
Die Posten der neuen sogenannten Channel-Manager für ORF eins und ORF 2 werden im April ausgeschrieben, das kündigte Generaldirektor Alexander Wrabetz am Donnerstag am Rande der Sitzung des ORF-Stiftungsrats an. Dem obersten Aufsichtsgremium hatte er zuvor seine entsprechenden Pläne dargelegt. In Sachen Budgetverantwortung und Berichtslinien der neuen Funktionen sei nun "alles geklärt", sagte er.
Wrabetz plant eine neue Struktur für den ORF: Die Kanäle ORFeins, ORF 2, ORF III, Ö1, Ö3, FM4 und ORF.at sollen je einen eigenen Channel-Manager und einen Chefredakteur. Diese Pläne sind umstritten: der Redakteursrat des ORF befürchtet politische Einflussnahme, der Betriebsrat hält die Änderungen für unnötig und kostspielig - insbesondere in Anbetracht eines massiven Sparpakets, das der ORF durchziehen will.
Wrabetz will jeden Channel mit einem Budget ausstatten, sagte er nun. Aber natürlich mit "Zielvorgaben" und genauer Beschreibung der Ausrichtung dieser Channels. Gar so viel ändere sich nicht zum derzeitigen Ist-Stand, wo die einzelnen Hauptabteilungen ihre Budgets verwalten, argumentiert der Generaldirektor. Die "Letztentscheidung" werde TV-Direktorin Kathrin Zechner haben - bzw. im Rahmen der neuen "Boardstruktur" in der Geschäftsführung das gesamte Direktorium.
Kommende Woche informiert Wrabetz Redaktionsvertreter und Betriebsrat über das Channel-Modell, in der Folge sollen Arbeitsbeschreibung finalisiert und die Eckpunkte der Organisationsanweisung formuliert werden. Mit einer Ausschreibung rechnet Wrabetz daher Anfang April.
(APA)