Was wäre, wenn die größte Vollzugsanstalt Österreichs, das Gefängnis Krems-Stein, abgesiedelt und woanders wieder aufgebaut würde? Fragen wie diese werden derzeit erörtert. Indes ist ein neues Wiener Jugendgefängnis nur noch Illusion.
In Wien gibt es Spezialgerichte, die es nirgendwo anders gibt. Das Handelsgericht zum Beispiel. Oder das Arbeits- und Sozialgericht. Früher einmal zählte auch der Wiener Jugendgerichtshof dazu. Das ist lange her. 2003 wurde dieser aufgelöst. Die Richter übersiedelten ins Straflandesgericht Wien; die jungen Gefangenen (vor allem U-Häftlinge) in die ans Landesgericht angeschlossene Justizanstalt. Dort haben sie bis heute einen eigenen Trakt.
Und bis heute ertönen auch die Rufe der Wiener Jugendstrafrichter nach einer Wiedererrichtung „ihres“ Gerichts. 2008 stellte man ihnen eine sogenannte Außenstelle an einem Standort in Wien-Erdberg in Aussicht. Und damit eine halbherzige Lösung, da – dienstrechtlich gesehen – Richterposten zwischen Haupthaus und Filiale ständig verschiebbar gewesen wären. Eigenständigkeit wäre so nie eingekehrt. Wäre . . . Realisiert wurde dieses Vorhaben ohnedies nicht.