Eine Mitarbeiterin des Landeshauptmannbüros sagt aus, sie habe sich in der Causa Wahlbroschüre auf Stefan Petzner verlassen und angenommen, dass alles korrekt verlaufen sei.
Im Prozess um die BZÖ-Wahlbroschüre am Landesgericht Klagenfurt sind am Mittwoch weitere Zeugen einvernommen worden, die damals mit der Herstellung der Broschüre befasst waren. In der Causa angeklagt sind die ehemaligen freiheitlichen Regierungsmitglieder Gerhard Dörfler, Uwe Scheuch und Harald Dobernig sowie Ex-BZÖ-Abgeordnete Stefan Petzner. Es geht um den Verdacht der Untreue.
Der Geschäftsführer jener Gesellschaft, die den Werbefilm gemacht hatte, sagte ebenso aus wie der Chef einer Werbeagentur, die sich mit der Herstellung der Broschüre befasste. Alle meinten, es sei ihnen bewusst gewesen, dass die umgearbeitete und knapp vor der Landtagswahl verschickte Broschüre auffällige Nähe zur Werbelinie des BZÖ aufwies. Auch ein Fotograf wurde befragt, der damals Bilder für die Broschüre gemacht bzw. zur Verfügung gestellt hatte.
Mitarbeiterin konnte "Gedankengänge nicht nachvollziehen"
Eine Mitarbeiterin des Landeshauptmannbüros beharrte in ihrer Aussage darauf, dass es sich bei der Broschüre um ein Projekt des Landes Kärnten gehandelt habe. Gefragt, warum dann nur BZÖ-Regierungsmitglieder darin vorkommen sollten, meinte sie, sie könne die Gedankengänge der Verantwortlichen nicht nachvollziehen. Dass die umgearbeitete Broschüre als Werbemittel für die Landtagswahl eingesetzt werden sollte, sei ihr klar gewesen.
Gefragt, ob es für sie nicht ein Problem gewesen sei, dass das ganze Projekt über die LIG abgewickelt wurde, meinte sie, sie habe sich auf Petzner verlassen und darauf, dass die Abläufe "ihre Richtigkeit" haben würden.
(APA)