Rasantes Wachstum bei Zara-Mutter Inditex, H&M enttäuscht

In den ersten sechs Wochen des im Februar gestarteten Geschäftsjahres steigerte der spanische Textilkonzern, den Umsatz um 13 Prozent. H&M brachte es auf ein Plus von 3 Prozent.

Die Zara-Mutter Inditex hängt den schwedischen Rivalen Hennes & Mauritz (H&M) in puncto Wachstum weiterhin ab. In den ersten sechs Wochen des im Februar gestarteten Geschäftsjahres steigerte der spanische Textilkonzern, zu dem neben Zara auch noch Marken wie Bershka, Pull & Bear oder Massimo Dutti gehören, den Umsatz um 13 Prozent, wie er am Mittwoch mitteilte.

Die Schweden mit ihren Formaten H&M, COS oder & Other Stories brachten es im Februar auf ein währungsbereinigtes Plus von 3 Prozent. Im ersten Quartal stiegen die Umsätze um 7 Prozent auf 54,4 Mio. schwedische Kronen (5,7 Mio. Euro). H&M verfügt in Summe über 4.393 Standorte. In Österreich gibt es aktuell 76 H&M-Stores, 5 COS-Stores, ein Geschäft der Linie Monki und einen Weekday-Standort.

An der Börse sorgten die Zahlen für Enttäuschung. Die Inditex-Aktie verlor als eines der Schlusslichter im Eurostoxx 50 1,45 Prozent auf 30,935 Euro. Die Aktien von H&M büßten zuletzt an der Börse in Stockholm 4,5 Prozent ein.

Nummer Eins weltweit

Inditex ist unter den Bekleidungsketten die Nummer Eins weltweit und deutlich internationaler aufgestellt als H&M. Zudem lässt der Konzern viele seiner Textilien im Euroraum herstellen und ist dadurch weniger verwundbar, wenn der US-Dollar steigt. Allerdings ist der Konzern nicht immun gegen den Preiskampf unter den Anbietern von Billig-Klamotten. Die Bruttomarge des Konzerns sank im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit acht Jahren. Analysten wie Tom Gadsby vom der Investmentbank Liberum glauben, dass hier der Wettbewerb seinen Tribut fordert. Um bei den Verbrauchern weiterhin punkten zu können, halte Inditex die Preise so niedrig wie möglich.

Ein Gegensteuern versucht Inditex mit Kostensenkungen. Operativ verdiente Inditex im vergangenen Jahr 4 Mrd. Euro und damit um 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Nettogewinn verbesserte sich um 10 Prozent auf 3,2 Mrd. Euro. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 68 Cent je Aktie erhalten - das sind 13 Prozent mehr als vor einem Jahr. Größter Nutznießer ist Unternehmensgründer Amancio Ortega, der immer noch die Hälfte der Aktien besitzt.

Die Umsätze steigerte der Konzern um 12 Prozent auf 23,3 Mrd. Euro. Auch ohne Neueröffnungen betrug das Plus noch 10 Prozent. Daneben baut der Konzern sein Onlineangebot aus. Diesen Monat startete Inditex Onlineshops in Singapur und Malaysia; Thailand und Vietnam sollen in den kommenden Wochen folgen. Später im Jahr ist dann noch der Internetstart in Indien geplant. Daneben will Inditex 2017 rund um den Globus bis zu 500 neue Filialen eröffnen, dafür wird auch der größte Teil der eingeplanten Investitionen von insgesamt 1,5 Mrd. Euro verwendet. Ende Jänner kam Inditex auf knapp 7.300 Filialen in 93 Ländern.

(APA/dpa-AFX)

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