Eine Tirolerin wurde in Neuseeland bereitwilliger aufgenommen als ein Neuseeländer in Tirol. Sie konnte sich dort eine Existenz aufbauen, aber zwei Kulturen nicht in Einklang bringen. Die Begegnung mit einer Wanderin zwischen zwei Welten.
Viel ändert sich über die Jahre hinweg nicht in Mount Eden, einem Vorort von Auckland, Neuseeland. Lebendiger als früher ist er vielleicht geworden an diesem spätsommerlichen Samstagvormittag. Menschen strömen in eine kleine aufgelassene Holzkirche zu einem Markt mit viel alternativem Krimskrams. Das machen sie wohl jeden Samstag. Die Straßenkaffees an der Hauptstraße sind voll besetzt, die Sonne erlaubt es noch.
Mount Eden, das ist eigentlich der erloschene Vulkan, mit 196 Metern der höchste Aussichtspunkt auf die Stadt, von dem aus man einen 360-Grad-Blick auf Auckland, den schmalen Isthmus, die Tasmanische See und den Südpazifik hat. Mount Eden, das ist aber auch Maungawhau der Māoris, der „Berg des Whau-Baumes“, bis vor mehr als 300 Jahren ihr wichtigstes Siedlungszentrum im Gebiet der heutigen Metropole. Heute noch erkennt man an den Terrassen des Vulkans das frühere „Pā“, die befestigte Siedlung, der Māoris.