Wenn die Parkplatzsuche plötzlich stressfrei wird

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Eine österreichische App soll Autofahrern die Suche nach einem Stellplatz enorm erleichtern. Startup-Gründer Christian Adelsberger erklär,t wie "Parkbob" funktioniert und in welchen Städten sie bereits zum Einsatz kommt.

Es war einer dieser Nachmittage mit Frau und Baby im Auto. Runde um Runde fuhr Christian Adelsberger durch die Gassen im 9. Wiener Gemeindebezirk. Kein Parkplatz in Sicht. Nach 30 Minuten war die Stimmung am Tiefpunkt. "Das muss doch besser gehen", dachte er und fasste den Entschluss ein millionenfaches Problem mit moderner Technologie aus der Welt zu schaffen.

Millionen-Investment

Das Ergebnis ist Parkbob, eine App, die Menschen helfen soll schnell und einfach einen Parkplatz zu bekommen. Das Ziel: Zeit, Geld und vor allem Nerven sparen. Vor zwei Jahren gegründet hat das Unternehmen – das jüngst ein Millionen-Investment in der Höhe von 1,2 Millionen Euro eingesammelt hat - inzwischen vierzehn Mitarbeiter. Die Investoren sind A1, die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), der Austria Wirtschaftsservice (AWS) sowie die Wirtschaftsagentur Wien. Bereits im Vorjahr investierte Pioneers Ventures 250.000 Euro in das Unternehmen.

Wie soll das funktionieren?

Aber zurück zur App. Was kann sie und wie funktioniert das Ganze. Parkbob zeigt an, in welchen Straßen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Parkmöglichkeit besteht. Gleichzeitig weiß das System zu jeder Zeit, wo Parken erlaubt ist was es kostet. Dazu wurden Algorithmen entwickelt, die vom Prinzip ähnlich wie ein Schrittzähler am Handy funktionieren. Die App jedenfalls erkennt automatisch ob sich der User gerade beim Ein- oder Ausparken befindet. Diese Echtzeit-Parkdaten werden mit einer umfangreichen Datenbank aus Parkregeln und Geo-Informationen verknüpft.

Parkbob GmbH

Und der Datenschutz?

Parkt der User etwa unabsichtlich auf einem Anrainerparkplatz ein - so poppt eine automatische Warnung am Mobiltelefon auf. Zudem werden freie Parkplätze in der Nähe angezeigt. Die App ist für Android un iOS verfügbar und kostenlos. Und auch beim Thema Datenschutz brauche man sich keine Sorgen zu machen. "Man muss sich bei uns nicht registrieren und benützt die App zu 100 Prozent anonym", betont Adelsberger im Gespräch mit der "Presse".

Trotzdem basiert das Geschäftsmodell von Parkbob auf dem Geben und Nehmen von Daten. So verdient das Unternehmen sein Geld damit, dass die Dienste von Navi- und Automobilherstellern mit ihrem Service verbessert werden. Und das ist einge ordentliche Datenmenge. Zur Veranschaulichung: Allein in Österreich werden von Parkbob täglich 40.000 freie Parkplätze, rund 100.000 Ein- und Ausparkvorgänge, sowie 50.000 Warnungen ausgespielt.

In diesen Städten kann Parkbob genutzt werden

In Österreich funktioniert Parkbob bereits in Wien Graz, Innsbruck, Salzburg und seit gestern auch in Linz. In Deutschland sind die Städte Berlin, München, Stuttgart, Düsseldorf, Köln, Frankfurt abgedeckt. Und der durchaus aggressive  Roll-out-Plan geht weiter: Bis Ende Juni sollen weitere 25 europäische Städte folgen, bis Ende des Jahres sollen es insgesamt 50 sein. "Je größer die Stadt, desto größer das Parkplatzproblem", sagt Adelsberger zur Auswahl der Städte. Die Kernmärkte seien derzeit aber Europa und Nordamerika.

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