Aktien sollen Teil des Gehalts werden

BANKOMATGIPFEL IM FINANZMINISTERIUM: SCHELLING
BANKOMATGIPFEL IM FINANZMINISTERIUM: SCHELLINGAPA/HELMUT FOHRINGER
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Finanzminister Schelling will die Mitarbeiterbeteiligung bei Aktiengesellschaften erleichtern. Pro Jahr sollen 6000 Euro frei von Steuern und Sozialbeiträgen in Form von Aktien ausbezahlt werden können.

In anderen Ländern ist es vielfach bereits üblich, dass Mitarbeiter von ihren Unternehmen auch in Form von eigenen Aktien entlohnt werden. Legendär ist dies bei Silicon-Valley-Start-ups, bei denen die Riege der ersten Mitarbeiter beim Börsegang allesamt zu Millionären wird. Aber auch bei etablierten Großkonzernen werden Aktienprogramme oft zur Bindung der Angestellten an die Firma genutzt. Positiver Nebeneffekt: Erfolgt das Ganze in institutionalisierter Form, erhält das Unternehmen auch einen stabilen Aktionär.

Hierzulande sind entsprechende Mitarbeiterstiftungen noch die Ausnahme. Flughafen Wien, Amag oder die Salinen haben eine. Am bekanntesten ist jedoch jene der Voest, die im Rahmen der Privatisierung im Jahr 2000 eingeführt wurde. Sie besitzt inzwischen fast 15 Prozent an dem Unternehmen und bildet zusammen mit Oberbank und Raiffeisen Oberösterreich die „lokale Sperrminorität“.

Ein Konzept, das auch bei anderen Unternehmen wie Erste Group, OMV, ÖBB, Post, Uniqa, Raiffeisen Zentralbank, Telekom und Wiener Städtische Interesse geweckt hat, weshalb sie bei Finanzminister Hans Jörg Schelling vorstellig wurden. Denn die gesetzlichen Voraussetzungen sind bislang nicht optimal. Zwar gibt es eine steuerliche Begünstigung – Aktien im Wert von 3000 Euro dürfen pro Jahr frei von Lohnsteuer und Sozialbeiträgen an Mitarbeiter gezahlt werden. Will das Unternehmen jedoch, dass die Stimmrechte gebündelt werden, um einen Kernaktionär zu schaffen, gibt es ein Problem. Die Aktien dürfen nämlich nur direkt an die einzelnen Mitarbeiter ausgegeben werden – und nicht an eine Stiftung. Die Voest musste dies mit einer aufwendigen Konstruktion lösen.

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