Facebook-Mordvideo: US-Polizei setzt 50.000 Dollar Belohnung aus

Facebook entfernte das Video nach drei Stunden.
Facebook entfernte das Video nach drei Stunden.REUTERS
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Die Fahndung nach dem Mann, der das Video eines Mordes auf Facebook veröffentlichte, läuft weiter. Der Tech-Konzern will nun den Umgang mit Gewaltvideos prüfen.

Die Polizei in der US-Großstadt Cleveland hat eine Belohnung von 50.000 Dollar für Hinweise über einen Mann ausgesetzt, der einen 74-Jährigen am Osterwochenende erschossen, die Tat gefilmt und auf Facebook veröffentlicht haben soll. Das sagte der Bürgermeister der Stadt, Frank Johnson, am Montag bei einer Pressekonferenz.

Die Sicherheitsbehörden suchten landesweit nach dem 37-Jährigen. Clevelands Polizeichef Calvin Williams rief ihn am Montag erneut dazu auf, sich zu stellen. Über das Motiv herrschte Rätselraten. Es scheint, als habe Stephens sein 74 Jahre altes Opfer einfach auf der Straße nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und kaltblütig erschossen.

Facebook hat nach dem Vorfall eine Überprüfung des Umgangs mit Gewaltvideos angekündigt. Die Verfahren müssten verbessert werden, teilte das weltgrößte soziale Netzwerk am Montag mit. Es müsse für Nutzer einfacher werden, gefährliche Beiträge zu melden und die anschließende Prüfung müsse schneller ablaufen.

Mordankündigung nicht gemeldet

Der Vorfall ließ Zweifel aufkommen, wie Facebook mit den Massen an hochgeladenen Daten aus aller Welt umgeht. Erstmals veröffentlichte Facebook eine detaillierte Auflistung der Ereignisse am Sonntag. Demzufolge postete der mutmaßliche Täter drei Videos. Im ersten kündigte er an, einen Mord begehen zu wollen. Facebook zufolge wurde dies von niemanden gemeldet. Zwei Minuten später lud der Mann ein Video hoch, auf dem der Mord zu sehen ist. Gemeldet wurde dies von Facebook-Nutzern aber erst knapp zwei Stunden später. Das dritte mit dem Bekenntnis zum Mord wurde elf Minuten nach dem Mordvideo live übertragen. Dies sei kurz darauf gemeldet worden.

"Wir haben das Benutzerkonto 23 Minuten nach dem ersten Bericht über das Mordvideo und zwei Stunden nach der ersten Meldung überhaupt gelöscht. Wir wissen, dass wir da besser werden müssen", teilte Facebook mit.

(APA/Reuters)

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