Experten warnen vor tief winterlichen Verhältnissen, die Schneefallgrenze sinkt bis in die Täler. Auf den Bergen gibt es schon bis zu einen halben Meter Neuschnee.
Schneefälle bis in die Täler in Westösterreich am heutigen Dienstag für Verkersprobleme und Lawinengefahr. Die Experten des Lawinenwarndienstes Tirol warnen etwa vor tief winterlichen Verhältnissen auf dem Bergen gewarnt. Oberhalb von 2.000 Metern wurde die Lawinengefahr als erheblich, also mit Stufe 3 der fünfteiligen Skala eingestuft. Lokal gab es in den vergangenen 24 Stunden bis zu einem halben Meter Neuschneezuwachs.
Die Schneefallgrenze sinkt nun langsam bis in Tallagen. In der Silvretta, dem Raum Arlberg/Außerfern, entlang der Nordalpen sowie in den Kitzbüheler Alpen waren es verbreitet 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee, lokal auch bis zu 50. Inneralpin sowie entlang des Zillertaler- und Tauernkammes betrug der Zuwachs zunächst 15 bis 20 Zentimeter, im übrigen Nord- und Osttirol etwas weniger.
Schon einzelne Wintersportler können Lawinen auslösen
Zudem sorgte lebhafter bis starker Wind aus West bis Nordwest für Verfrachtungen. Frischer Triebschnee lag zum Teil auf lockerem Neuschnee, zum Teil auch auf älteren Triebschneeansammlungen. Dadurch sei die Störanfälligkeit entsprechend hoch, warnten die Experten. Triebschneeansammlungen ließen sich häufig schon durch geringe Zusatzbelastung, also durch einen einzelnen Wintersportler auslösen.
Gefahrenstellen waren in steilen Hängen, Kammlagen sowie eingewehten Rinnen und Mulden aller Expositionen oberhalb von 2.000 Metern zu finden. Vereinzelt könnten Lawinen auch bis in tiefere Schichten durchreißen und dann mittlere Größen erreichen, hieß es. Aus steilen Einzugsgebieten seien einzelne Selbstauslösungen oberflächlicher Lockerschneelawinen möglich.
Verkehsbehinderungen in Vorarlberg
In Vorarlberg ist bereits in der Früh bis ins Rheintal Schnee gefalle, Verkehrsbehinderungen waren die Folge, schwere Unfälle blieben aber aus. Auf den höher gelegenen Passstraßen bestand Schneekettenpflicht für Lkw. Wie auch in Tirol wurde die Lawinengefahr als "erheblich" (Stufe 3 auf der fünfteiligen Gefahrenskala) eingestuft.
In den Bergen im Norden des Bundeslandes fielen nach Angaben der Landeswarnzentrale bis zu 40 Zentimeter Neuschnee, in der südlicher gelegenen Silvretta waren es immer noch zehn bis 20 Zentimeter. In den Nachtstunden sank die Schneefallgrenze bis ins Rheintal, was im Frühverkehr in einzelnen Regionen zu Verzögerungen führte.
Kettenpflicht auf Pässen
Wer am Vormittag über den Arlbergpass (L197) fuhr, musste auf Tiroler Seite laut ÖAMTC Schneekettenpflicht in Kauf nehmen, ausgenommen davon waren lediglich Allradfahrzeuge. Auf der L198 von der Alpe Rauz bis Lech galt Schneekettenpflicht für Lkw, ebenso über das Bödele oberhalb von Dornbirn. Die nicht wintersichere Verbindung von Lech nach Warth wurde wegen Lawinengefahr gesperrt.
(APA/Red.)