Eishockey: Selbstbewusst in den Kampf um die Erstklassigkeit

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Das Nationalteam hat unter Teamchef Roger Bader eine vielversprechende Vorbereitung absolviert, heute startet in Kiew gegen Kasachstan die Mission Wiederaufstieg. „Wir werden versuchen, unser Spiel durchzusetzen.“

Kiew/Wien. Nach zwei Jahren Zweitklassigkeit startet das Eishockey-Nationalteam heute bei der WM der Division 1A einmal mehr die Mission Wiederaufstieg. Nach den Enttäuschungen im Vorjahr mit der verpassten Rückkehr in die A-Division und der schwachen Olympia-Qualifikation in Lettland hat Roger Bader das Amt des Teamchefs übernommen. Unter dem Schweizer hat die Auswahl in zehn Spielen sieben Siege gefeiert, lediglich gegen Schweden (zweimal) und Südkorea verloren.

In Kiew wird es im Kampf um die beiden Tickets heute (19.30 Uhr, live in ORF Sport +) ernst, zum Auftakt wartet Kasachstan. Das Team aus Zentralasien gilt als Favorit, gleich 24 Spieler werden von KHL-Klub Barys Astana gestellt, hinzu kommen fünf eingebürgerte Nordamerikaner mit NHL-Erfahrung. „Vom Papier her sind sie die Stärksten“, analysierte Bader. „Das ist praktisch eine Klubmannschaft, die in der KHL das Play-off erreicht hat. Das ist betreffend Tempo und Intensität die stärkste Liga nach der NHL.“

In Sachen Tempo und Intensität seien die Kasachen den Österreichern voraus. Dennoch ist der 52-Jährige nicht unglücklich, darüber gleich mit der Schlagerpartie zu beginnen. „Wir wissen, dass wir sofort top sein müssen. Und nicht gegen einen vermeintlich Leichten starten, der es dann eh nicht ist.“ Die Österreicher wollen mit schnellem Spiel und Forechecking dagegenhalten. „Wir werden versuchen, unser Spiel durchzusetzen, sie unter Druck zu setzen mit einem guten Mix aus Offensive und Defensive“, sagte Bader.

Vier wertvolle Linien

Angesichts von fünf Spielen in acht Tagen ist die ganze Mannschaft gefragt. „Die Mannschaft ist jung und schnell und fit. Auch bei mir spielen die Leistungsträger mehr, aber der Unterschied wird geringer sein als bei anderen Coaches. Alle vier Linien haben ihren Wert“, betonte der Schweizer, der seit 2014 im heimischen Verband engagiert ist und nicht nur an den schnellen Erfolg denkt. Langfristig müsse das Ziel ganz klar die Olympia-Qualifikation sein.

Dafür hat Bader auch die Personalie Thomas Vanek noch nicht abgeschrieben. Der Steirer konzentriert sich nach dem Abschied von den Florida Panthers auf die Klubsuche und fehlt in Kiew wie seine rot-weiß-roten NHL-Kollegen Michael Grabner (im Play-off) und Michael Raffl (verletzt). Trotz der Abwesenheit des Trios und vielen Ausfällen gibt sich der ÖEHV-Teamchef vorsichtig optimistisch: „Wir haben vielleicht Selbstvertrauen geholt, aber bei der WM beginnt alles bei null.“

Für das Frauen-Nationalteam ist der Aufstiegstraum geplatzt. Die Österreicherinnen mussten sich bei der Heim-B-WM in Graz Japan 1:4 geschlagen geben. Die favorisierten Asiatinnen sorgten mit vier Treffern in den ersten 27 Minuten für die frühe Entscheidung, Eva Maria Beiter-Schwärzler gelang nur noch der ÖEHV-Ehrentreffer.

AUF EINEN BLICK

Österreich spielt bis Freitag in Kiew um den Wiederaufstieg in die A-Division. Nach dem Auftaktspiel heute gegen Kasachstan (19.30 Uhr, live ORF Sport +), warten Ungarn (Montag), Gastgeber Ukraine (Dienstag), Südkorea (Donnerstag) und Polen (Freitag). Die zwei erstplatzierten Mannschaften qualifizieren sich für die A-WM 2018 in Dänemark.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.04.2017)

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