EU hat im Vorjahr 710.400 Asylwerber aufgenommen

Ein Flüchtlingskind aus Syrien in Berlin.
Ein Flüchtlingskind aus Syrien in Berlin.(c) imago/CommonLens
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Österreich lag mit 31.750 positiven Bescheiden EU-weit auf Platz fünf.

Brüssel. Die EU hat im Vorjahr 710.400 Asylbewerber aufgenommen, mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2015. Mit 31.750 aufgenommenen Asylbewerbern verzeichnete Österreich eine Zunahme von 79 Prozent und lag hinter Deutschland (445.2010), Schweden (69.350), Italien (35.450) und Frankreich (35.170) an fünfter Stelle, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch mitteilte. Pro Einwohner gerechnet lag Österreich 2016 sogar an dritter Stelle: Auf eine Million Einwohner kamen 3655 positive Asylentscheidungen, EU-weit waren es nur 1390. Mehr Asylbewerber haben im Verhältnis zur Bevölkerung nur Schweden (7040 pro Million Einwohner) und Deutschland (5420) aufgenommen.

Schutzstatus für Syrer

Mehr als die Hälfte der Schutzberechtigten waren 2016 Syrer. Von den Asylbewerbern, denen ein Schutzstatus zuerkannt wurde, machten sie 57 Prozent aus. Dahinter folgten Iraker und Afghanen (jeweils neun Prozent) und Schutzsuchende aus Eritrea (fünf Prozent), Somalia und dem Iran (jeweils zwei Prozent). Von den 405.600 Syrern, die in der EU den Schutzstatus erhielten, wurden mehr als 70 Prozent in Deutschland (294.700) registriert. In Österreich machten Syrer 59 Prozent aller erfolgreichen Asylbewerber aus. Dahinter folgten Afghanen (14 Prozent) und Iraker (acht Prozent).

Die Anerkennungsrate in erster Instanz betrug in der EU 2016 insgesamt 61 Prozent, in Berufungsentscheiden wurden weitere 17 Prozent positiv erkannt. Am niedrigsten war die Anerkennung in Ungarn mit acht Prozent. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.04.2017)

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