"Er ist der richtige Kandidat zum richtigen Zeitpunkt für Niederösterreich", sagt der scheidende Landesparteivorsitzende Stadler.
Franz Schnabl (58) wird die SPÖ NÖ als Spitzenkandidat in die Landtagswahl 2018 führen und auch den Vorsitz von Matthias Stadler übernehmen. Darauf haben sich Präsidium und Vorstand der Landesgruppe am Freitag in St. Pölten verständigt. Am 24. Juni findet in St. Pölten ein Wahl-Parteitag statt. Der offiziellen Präsentation Schnabls wohnte auch SPÖ-Chef Bundeskanzler Christian Kern bei.
Der designierte Landesparteivorsitzende ist ehemaliger Polizeibeamter und derzeit noch Personalvorstand bei Magna International. Seinen Vertrag werde er auflösen, wenn er am Parteitag in knapp zwei Monaten gewählt sei, sagte der 58-Jährige. Aufgrund der "dritten Laufbahn" werde sich sein Lebensmittelpunkt nach Niederösterreich verlagern.
"Karten in Niederösterreich sind neu gemischt"
"Er ist der richtige Kandidat zum richtigen Zeitpunkt für Niederösterreich", sagte der scheidende Landesparteivorsitzende Matthias Stadler über den SPÖ-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2018, Franz Schnabl. Die SPÖ werde mit einem "Plan A für NÖ" in die Wahlauseinandersetzung gehen und deutlich Stimmen dazugewinnen. "Die Karten in Niederösterreich sind neu gemischt."
2013 waren die Sozialdemokraten auf den historischen Tiefststand von 21,6 Prozent abgesackt. Die SPÖ müsse die Chance nutzen, um nach der niederösterreichischen Landtagswahl 2018 entscheidend mitzubestimmen, erklärte Stadler, der den Landesparteivorsitz an Schnabl übergeben wird. Die Spitzenkandidatur und der Landesparteivorsitz müssten "in einer Hand sein", erklärte der Bürgermeister von St. Pölten.
Der Spitzenkandidat vereine vier wichtige Aufgaben und Schwerpunkte in seiner Vita: Sicherheit, Arbeit, Internationalisierung und soziale Kompetenz. Er habe "Sicherheit von der Pike auf gelernt", verwies Stadler auf Schnabls frühere Tätigkeit bei der Wiener Polizei. Sicherheit beziehe sich aber auch auf die Bereiche Bildung und Arbeitsplätze, erklärte Stadler.
Ein essenzielles Thema sei Arbeit. Die Zahl von derzeit 70.000 Arbeitslose inklusive Schulungsteilnehmern "gehört gesenkt, wir haben Konzepte dafür", so Stadler. Schnabl, bisher Personalchef bei Magna, sei durch seine Aufgabe in einem Weltkonzern dafür prädestiniert. In puncto internationale Ausrichtung des Bundeslandes werde der designierte Vorsitzende seine Kontakte einbringen. Als Präsident des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASBÖ) stehe er für viele Ehrenamtliche.
SPÖ "finanziell für den Wahlkampf gerüstet"
Der scheidende SPÖ-Landeschef blickte auf "vier spannende Jahre" zurück. Er könne die Partei "mit ruhigem Gewissen übergeben". Die SPÖ sei "finanziell für den Wahlkampf gerüstet", betonte Stadler. Er verwies auch auf eine durchgeführte Struktur- und Organisationsreform innerhalb der Partei.
Der Bürgermeister der niederösterreichischen Landeshauptstadt erklärte, er sei nach der Gemeinderatswahl im Vorjahr den St. Pöltnern verpflichtet. Das Bundesland brauche eine starke rote Hauptstadt, "dafür werde ich ein Garant sein", versprach Stadler.
Eine weitere Personalie wurde am Freitag ebenfalls entschieden: Der bisherige ASBÖ-Bundessekretär Reinhard Hundsmüller ist mit sofortiger Wirkung neben Robert Laimer als Landesgeschäftsführer im Amt.
(Red./APA)