Nordkorea bestätigt Festnahme von US-Dozent

Ein Wachposten an der nordkoreansichen Grenze.
Ein Wachposten an der nordkoreansichen Grenze.REUTERS
  • Drucken

Dem US-Bürger werden "kriminelle feindselige Handlungen zum Umsturz" vorgeworfen. Pjöngjang hält inzwischen drei US-Bürger gefangen.

Inmitten erhöhter Spannungen mit den USA hat Nordkorea die Festnahme eines weiteren US-Bürgers bestätigt. Kim Sang-duk, auch Tony Kim genannt, wurde am 22. April vor seiner Ausreise am Flughafen von Pjöngjang verhaftet, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch berichtete.

Der Dozent hatte mehrere Wochen lang an einer Universität der nordkoreanischen Hauptstadt gelehrt. Ihm werden laut KCNA "kriminelle feindselige Handlungen zum Umsturz" zur Last gelegt. Sein Fall werde von den zuständigen Behörden untersucht.

Südkoreanische Medien hatten bereits Ende April von der Festnahme Kims berichtet. Laut Yonhap handelt es sich bei dem Endfünfziger um einen ehemaligen Professor der chinesischen Yanbian-Universität für Wissenschaft und Technologie. In der nordkoreanischen Hauptstadt lehrte Kim an der Universität von Pjöngjang für Wissenschaft und Technologie (PUST).

Nordkorea hält derzeit zwei andere US-Bürger gefangen: ein US-koreanischer Pastor wurde wegen Spionage zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt, der US-Student Otto Warmbier muss wegen Diebstahls von Propagandamaterial und "Verbrechen gegen den Staat" eine 15-jährige Haftstrafe absitzen. Die Beziehungen zwischen Washington und Pjöngjang sind derzeit wegen des Streits um Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm äußerst angespannt.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Nordkorea präsentiert sein Militär.
Außenpolitik

UN warnen vor Nordkoreas Atomplänen

Seit Jahren prahlt Nordkorea mit den Fortschritten seines Atomprogramms. Tatsächlich könnten die Angaben des Regimes stimmen, warnt IAEA-Chef Amano.
FILES-US-POLITICS-NKOREA-TRUMP-KIM
Außenpolitik

Harsche Töne aus Nordkorea: "Täglich absurde Bemerkungen aus China"

Nordkorea überrascht mit deutlicher Kritik an dem Verbündeten China. Die Regierung in Peking hatte die Führung in Pjöngjang zuvor zur Zurückhaltung aufgerufen.
Nordkoreanische Feierlichkeiten zum Tag der Arbeit. Diktator Kim droht mit einem neuen Test von Kernwaffen und warnt die USA vor einem Atomkrieg. Das neue US-Raketenabwehrsystem in Südkorea spitzt die Krise weiter zu.
Nordkorea-Krise

Diktator Kim malt den Atomkrieg an die Wand

Mit dem Start der US-Raketenabwehr in Südkorea wächst die Furcht vor einer Eskalation. Die Dialogbereitschaft Trumps trifft in China dagegen auf Wohlwollen.
Könnte es ein Treffen von Kim Jong-un und Donald Trump geben?
Außenpolitik

Trifft Trump auf Kim Jong-un? China befürwortet Dialog

China hofft "so schnell wie möglich" auf einen Dialog zwischen den USA und Nordkorea. Das US-Raketenabwehrsystem "Thaad" in Südkorea ist für Peking inakzeptabel.
Donald Trump
Außenpolitik

Trump würde Kim Jong-un treffen

US-Präsident Trump würde sich nach eigenen Worten geehrt fühlen, den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-Un zu treffen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.