ÖVI-Chef Holzapfel weist die Forderung der Arbeiterkammer zurück und sieht die Politik in der Pflicht. Diese müsse andere Bereiche als Ballungszentren wieder attraktiv machen.
Wohnen wird immer teurer. Mit Mietzinsobergrenzen, wie sie etwa die Arbeiterkammer fordert, kann man das Problem nach Ansicht der Immobilienwirtschaft nicht eindämmen. "Es gibt nur eine Lösung, die heißt mehr bauen und in den Ballungszentren, das heißt dort, wo der große Bedarf ist, auch wirklich mehr Angebot schaffen", sagte ÖVI-Chef Anton Holzapfel am Mittwoch im Ö1-Morgenjournal des ORF-Radio.
EU-weite Vergleiche zeigten, auch wenn man nach Deutschland schaue und dort die Mietpreisbremse und die Ergebnisse und Entwicklungen ansehe, "dass eine Mietpreisdeckelung nicht den gewünschten Effekt bringt", so der Geschäftsführer des Österreichischen Verbandes der Immobilienwirtschaft. Zusätzlich sei es wichtig, in Österreich andere Bereiche als die Ballungszentren wieder zum Wohnen interessant zu machen. Und da sei die Politik gefordert. Das könne aber nicht allein durch das Mietrecht gelöst werden.
Gegen Vermietungspflicht
Dass leerstehende Wohnungen in Ballungszentren, die möglicherweise nur als Spekulationsobjekte angeschafft wurden, Teil des Problems sein könnten, dementierte Holzapfel. "Ich glaube, der größte Teil der Wohnungen, die angeschafft werden, werden auch wirklich weitervermietet." Der Vertreter der Immobilienwirtschaft sprach sich jedenfalls deutlich gegen eine "Vermietungspflicht" aus: "Aus der Freiheit des Eigentums heraus soll man dem Eigentümer schon zugestehen, dass er mit seiner Immobilie das machen kann und darf, was er will - vor allem, wenn man die restriktiven Mietbedingungen in Österreich anschaut."
Das sei auch ein "Appell an die Politik", nicht weiter Daumenschrauben anzusetzen, sondern im Bereich des Mietrechts Rechtssicherheit auch für den Vermieter, nicht nur für den Mieter, zu sichern. "Dann ist es auch wieder attraktiver, eine Eigentumswohnung, die jemand angeschafft hat und nicht gerade selbst braucht, zu vermieten."
(APA)