Eine Stadt in der Stadt

Zahlen und Daten zum Flugfeld Aspern.

WIEN (stu). Es ist eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas und das Prestigeprojekt der Wiener Stadtregierung: Das ehemalige Flugfeld Aspern, dessen Neugestaltung unter dem Projektnamen „Seestadt Aspern“ firmiert, sprengt alle bisherigen Dimensionen in Wien: 8500 Wohnungen für 10.000 Menschen; 15.000 Arbeitsplätze; 160.000 Quadratmeter Fläche für moderne Forschungseinrichtungen; 140.000 Quadratmeter für Einkaufs- und Übernachtungsmöglichkeiten; alles architektonisch rund um einen 90.000 Quadratmeter großen künstlichen See gruppiert: Im 22. Wiener Gemeindebezirk soll in den nächsten Jahren eine Stadt in der Stadt entstehen – dort, wo einst das größte Flugfeld Europas angesiedelt war.

Dieses Großprojekt benötigt eine entsprechende Infrastruktur: Die öffentliche Anbindung soll bis zum Jahr 2013 mit der verlängerten U2 erfolgen. Rückgrat der Verkehrsinfrastruktur ist allerdings die „Spange Flugfeld Aspern“ – eine Autobahn, die Teil des Autobahnrings um Wien ist und die (chronisch überlastete) Südosttangente über das Flugfeld Aspern mit dem äußeren Autobahnring (S1) verbindet; und die Auslöser einer Kostenexplosion ist, die das Skylink-Debakel in den Schatten stellt. Die Kosten stiegen von 428 Millionen Euro auf fast eine Milliarde Euro (siehe Bericht oben).

Erste Stufe: Ein künstlicher See

In einer ersten Ausbaustufe werden am Flugfeld Aspern etwa 2000 Wohnungen und der 90.000 Quadratmeter große künstliche See verwirklicht. Bereits davor (Mitte 2011) soll das Kernstück des künftigen Technologieparks, ein Technologietransferzentrum (an dem die TU Wien die Mehrheit halten wird), in Betrieb gehen. Dazu soll ein neues Ludwig-Boltzmann-Institut entstehen.

„Es soll eine Stadt der Hochtechnologie, für Studierende ebenso wie für Forscher, Künstler und innovative Unternehmen sein“, hat Planungsstadtrat Rudi Schicker einmal die Funktion des ehemaligen Flugfeldes beschrieben. Insgesamt soll die Entstehung des neuen Stadtteils Investitionen in der Größenordnung von vier Milliarden Euro auslösen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.11.2009)

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