Zwei Werke einer zu Unrecht Vergessenen wurden neu aufgelegt: Die 1889 geborene Marta Karlweis schilderte schonungslos und expressiv ein Wien im Umbruch.
Mit vergriffenen Romanen ist es ja so: Die meisten werden zu Recht nicht wieder aufgelegt, sie waren, auch wenn sie zur Zeit ihrer Publikation gut gekauft und wohlwollend besprochen wurden, nicht viel mehr als modische Phänomene. Dann gibt es Werke wie die von Albert Drach oder Hans Lebert: Sie sind nie wirklich verschwunden, müssen aber offenbar von jeder Generation neu entdeckt werden. Und schließlich gibt es echte, verborgene Schätze. Sie sind rar.
Auf einen solchen Schatz ist Albert Eibl gestoßen, ein 1990 in München geborener Germanist, der den programmatischen Verlag „Das vergessene Buch“ betreibt. Er hat zwei Romane von Marta Karlweis veröffentlicht: Letztes Jahr brachte er „Ein österreichischer Don Juan“ (1929) in die Buchhandlungen, heuer das noch sprachmächtigere und konzisere Werk „Schwindel“ (1931).