Aktivisten zufolge sind mehr als 20 Zivilisten auf der Flucht getötet worden. Am Dienstag begann die große Offensive gegen den sogenannten Islamischen Staat.
Kämpfer des kurdisch-arabischen Bündnisses SDF haben mit der Unterstützung der USA weitere Straßenzüge in Al-Raqqa erobert. Wie das Einsatzkommando mitteilte, eroberten die SDF-Einheiten am Mittwochmorgen die Festung Harqal im Westen Al-Raqqas.
Die syrische Stadt gilt als Hochburg der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) - am Dienstag waren die Einheiten der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) nach einem siebenmonatigen Vormarsch in die Stadt eingedrungen.
Die ganze Nacht andauernde Luftangriffe der US-geführten Anti-IS-Allianz bereiteten die Offensive auf Al-Raqqa vor. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei den Angriffen 21 Zivilisten getötet, die auf Booten über den Euphrat zu entkommen versuchten. Die Zahl der Toten könne noch weiter steigen, da mehrere Opfer lebensbedrohlich verletzt seien, berichtete die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle weiter. Die oppositionsnahen Aktivisten stützen sich auf ein Netzwerk von Informanten vor Ort. Von unabhängiger Seite sind ihre Angaben kaum zu überprüfen.
Die SDF riefen die Zivilisten in der Stadt auf, sich von den IS-Stellungen und der Front zu entfernen. Laut der Anti-IS-Koalition flohen bereits knapp 200.000 Menschen aus Al-Raqqa. Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge, befinden sich noch immer 160.000 Zivilisten in der Stadt. Die Nichtregierungsorganisation International Rescue Committee befürchtet, dass der IS die Zivilisten als menschliche Schutzschilder missbrauchen könnte.
(APA/AFP)