"Ende einer Ära": Abschied von RTR-Chef Alfred Grinschgl

Alfred Grinschgl
Alfred GrinschglAPA/HANS PUNZ
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Der langjährige Mediengeschäftsführer der Rundfunk- und Telekom Regulierungs GmbH geht in Pension.

Freunde und Wegbegleiter verabschiedeten Alfred Grinschgl am Donnerstag in den Ruhestand. Offiziell geht der langjährige Mediengeschäftsführer der Rundfunk- und Telekom Regulierungs GmbH am 1. Juli in Pension. Zur Feier kamen unter anderem der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) den mit Grinschgl "eine Lebensfreundschaft" verbindet (die beiden kennen einander unter anderem von der Jungen ÖVP Steiermark in den 70er Jahren), und KommAustria-Chef Michael Ogris. Dieser bezeichnete Grinschgls Abschied als "das Ende einer Ära".

Schützenhofer strich Grinschgls Wirken im Styria-Konzern hervor. Vor allem, "dass er Gründungsgeschäftsführer des ersten österreichischen Privatradios (der Antenne Steiermark, Anm.) war", bevor er 2001 RTR-Geschäftsführer wurde. Grinschgl wiederum blickte zurück auf wilde Jugendtage, als die beiden "Schnaps gebrannt haben - und das war gar nicht so unerfolgreich".

Mit Empathie und Fingerspitzengefühl

Grinschgl habe den Mediensektor "entscheidend mitgeprägt", sagte Medienminister Thomas Drozda (SPÖ), und die RTR stets "ruhig, besonnen und überlegt" geführt. "Es ist dir nie um dich gegangen, es ist dir immer um die Sache gegangen", so RTR-Co-Geschäftsführer Johannes Gungl. KommAustria-Chef Ogris hat eigenen Worten zufolge von Grinschgl "viel gelernt": "Fingerspitzengefühl" im Umgang mit den Buchstaben des Gesetzes etwa und "Empathie" im Umgang mit den Antragstellern.

Grinschgl hat den Medienbereich der RTR seit ihrer Gründung im Jahr 2001 geleitet. Sein Fazit: "Wir sind ausgezeichnet aufgestellt in der Medienregulierung für Österreich." Der Wettbewerb habe "leicht zugenommen", vor allem im Hörfunk-Bereich, "auch bei der Medienförderung brauchen wir uns nicht zu verstecken". Zum Abschied bekräftigte er seinen Wunsch an die Politik, sie möge ernsthaft über eine Haushaltsabgabe zur Medienförderung nachdenken.

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