Gabriel will Erdogan in Deutschland nicht auftreten lassen

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Der türkische Präsident habe offiziell einen Auftritt am Rande des G-20-Gipfels in Hamburg beantragt. Das sei nicht angemessen, meint der deutsche Außenminister.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat offiziell einen Auftritt in Deutschland am Rande des G-20-Gipfels beantragt. "Wir haben seit gestern eine offizielle Anfrage der Türkei, die uns mitgeteilt hat, dass der türkische Staatspräsident Erdogan rund um den G-20-Gipfel ... zu seinen Landsleuten sprechen möchte", sagte Außenminister Sigmar Gabriel am Donnerstag bei einem Russland-Besuch.

Er halte dies jedoch angesichts des aktuellen Konflikts zwischen Deutschland und der Türkei für nicht angemessen, meinte Gabriel in Krasnodar. Dies sei auch abgestimmte Meinung der deutschen Bundesregierung. Er selbst habe der Türkei bereits vor zwei Wochen, als erstmals vorgefühlt worden sei, von einer offiziellen Anfrage abgeraten. Die deutsche Regierung wolle nicht, dass die hier lebenden Türken und Deutsch-Türken aufgewiegelt würden.

Zudem plädierte Gabriel dafür, Wahlkampfauftritte ausländischer Politiker in Deutschland drei Monate vor Wahlen in dem betreffenden Land künftig generell zu untersagen. Konflikte dürften nicht aus dem Ausland nach Deutschland hineingetragen werden. Er gehe daher davon aus, dass auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel eine solche Regelung für richtig halte, die nur für Nicht-EU-Staaten gelten solle.

(APA/dpa/Reuters)

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