Zwei Menschen seien "auf bestialische Art und Weise ums Leben gebracht worden, weil sie der Täter für Anhänger der FPÖ gehalten hat", kritisiert Landeshauptmann-Vize Haimbuchner.
Nach der Bluttat an zwei Pensionisten in Linz, deren Motiv Hass auf die FPÖ gewesen sein dürfte, wollen die oberösterreichischen Freiheitlichen am Donnerstag den Landtag mit der Causa befassen und eine gemeinsame Erklärung aller Parteien erreichen. Man könne nun nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sagte FPÖ-Landesparteichef, Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner am Montag.
Zwei Menschen seien "auf bestialische Art und Weise ums Leben gebracht worden, weil sie der Täter für Anhänger der FPÖ gehalten hat", so Haimbuchner in einer Aussendung. "Damit handelt es sich um einen politischen Mord. Man muss diese unfassbare Wahrheit auch so aussprechen." Er sprach der betroffenen Familie - unter den Hinterbliebenen ist einer seiner Mitarbeiter - sein Mitgefühl aus.
"Sind das Opfer, die wir eben hinnehmen müssen? Ist die Zugehörigkeit zu einer politischen Partei Grund genug, um in Österreich hingerichtet zu werden?", fragte Haimbuchner. Seiner Ansicht nach werde der Fall zu wenig öffentlich diskutiert, das "nährt leider den Verdacht, dass die viel beschworene Zivilgesellschaft mit zweierlei Maß misst".
Ein 54-jähriger Tunesier soll am Freitag in Linz zwei Pensionisten - laut Ermittlern aus Hass auf die Gesellschaft und die FPÖ - getötet haben. Der mutmaßliche Täter hat sich demnach als Muslim und als Ausländer nicht gut behandelt gefühlt und für alles Negative, das er subjektiv erfahren hatte, die Freiheitlichen verantwortlich gemacht. Bei den Opfern glaubte er ein Naheverhältnis zur FPÖ zu sehen.
Landesregierung bekundet Mitgefühl
Oberösterreichs Landesregierung sprach indes den Hinterbliebenen der Bluttat ihr Mitgefühl aus. Man wolle "gemeinsam und entschlossen gegen politisch motivierte Verbrechen auftreten", betonte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). "Die Ablehnung einer politischen Partei darf sich in einer freien Demokratie nie in Form von Gewalt und schon gar nicht gegen die Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen und ihre Familien richten, die in der Verwaltung an der positiven Weiterentwicklung dieses Landes arbeiten", so Stelzer. Darüber herrsche breiter Konsens unter allen politischen Kräften im Land.
(APA)