Tesla: Kein Erfolg ohne Subventionen

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Ohne staatliche Unterstützung fristet Elektroauto-Pionier Tesla ein Ladenhüter-Dasein. In Österreich kurbeln vor allem juristische Personen die Verkäufe von E-Autos an.

Elektromobilität scheint nur staatlich gefördert zu funktionieren, das beweisen aktuelle Daten aus China. Seit die staatlichen Subventionen für Elektroautos in Hongkong ausgelaufen sind ist waren, ist die Zahl der zugelassenen Teslas laut einem Bericht des "Wall Street Journals" von 2.939 im März 2017 auf null im April gesunken. Die Steuer fällt zum Verkaufszeitpunkt an und kann laut dem Artikel in manchen Fällen den Neupreis des Fahrzeugs erreichen. Die Elektroauto-Befreiung - bei der es einen Nachlass von bis zu 11.000 Euro gab - machte unter anderem die Tesla-Modelle attraktiv.

Ähnliches Phänomen in Europa

In Hongkong wurden im Dezember 2016 und Januar 2017 jeweils rund 170 Teslas neu angemeldet. Im Februar stieg die Zahl auf rund 600, im März auf knapp 3.000 Autos. Auch in Dänemark brach nach Ende der Subventionierung der Markt für Elektroautos zusammen. Die Verkäufe von Elektrofahrzeugen, bei denen Plugin-Hybride sogar mitgerechnet wurden, sanken in Dänemark im ersten Quartal 2017 um 60,5 Prozent im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres 2016. Das führte dazu, dass die Regierung die Subventionen wieder einführte.

Wo Elektromobilität eine Rolle spielt

Generell ist der Anteil der Elektroautos weltweit noch gering: Gerade mal 0,2 Prozent aller Pkw fahren elektrisch. Das sind rund zwei Millionen Elektroautos. Analysiert man die Neuzulassungen von Elektro-Pkw auf europäischer Ebene, so zeigen die Daten von ACEA, dem europäischen Herstellerverband, dass der Anteil von Elektro-Pkw an Pkw-Neuzulassungen insgesamt in Norwegen mit 15,7% unangefochten am höchsten ist, gefolgt von Österreich mit 1,2%. Auch Frankreich, Niederlande, die Schweiz und Schweden liegen über dem europäischen Durchschnitt (EU15 und EFTA) von 0,6%.

Österreich und Elektroautos

Auch wenn Österreich das Thema Elektromobilität an Bedeutung gewinnt, ist der Anteil der E-Autos an den gesamten Pkw-Neuzulassungen relativ gering. Im ersten Halbjahr 2017 liegt er bei 1,4 Prozent. In den ersten sechs Monaten 2017 wurden 2.679 Stück Elektroautos neu zugelassen. Im Jahr 2013 waren es im selben Zeitraum nur 189 Stück. Die kontinuierliche Steigerung der E-Autos liegt vor allem am Eifer juristischer Personen. So sind vor allem Firmen, Gebietskörperschaften oder Kommunen an Elektroautos interessiert, wie die Statistik Austria in ihrer aktuellen Aussendung mitteilt.

Elektroautos in Österreich nach Marken

Auch Tesla hat hierzulande noch Aufholbedarf. Gemessen an allen Elektro-Pkw-Neuzulassungen zeigt sich, dass mehr als ein Viertel von der Marke Renault stammen (Anteil: 27,4%), gefolgt von BMW (Anteil: 20,1%) und Tesla (Anteil: 19,7%). Die höchsten relativen Zuwächse im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 wurden bei BMW (+157,4%), Tesla (+46,1%) und Renault (+45,3%) gemeldet.

>>> Wall Street Journal

>>> Golem

(red.)

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