Roger Federers Liebeserklärung an Wimbledon

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Der Schweizer kann am Sonntag in seinem bereits 11. Finale bei den All England Tennis-Championships in Wimbledon seiner einzigartigen Karriere einen weiteren itel hinzufügen und mit dem achten Triumph einen Rekord aufstellen.

Er wird am 8. August 36 Jahre jung, doch an seinem Status im Welt-Tennis hat sich nichts geändert. Roger Federer kann am Sonntag in seinem bereits 11. Finale bei den All England Tennis-Championships in Wimbledon seiner einzigartigen Karriere einen weiteren großen Titel hinzufügen. Der Schweizer Superstar ist gegen Marin Cilic (CRO-7) Favorit und könnte mit dem achten Titel einen Rekord aufstellen.

Schon das elfte Mal in einem Wimbledon-Endspiel zu stehen, bedeutet wieder einmal Tennis-Geschichte für Federer. Er ist ohne Satzverlust ins Endspiel eingezogen, fünf Jahre nach seinem bisher letzten Wimbledon-Titel. Federer ist immer noch gut, neue Rekorde aufzustellen. So wäre er zum Beispiel mit 35 Jahren und 342 Tagen auch der älteste Wimbledon-Herren-Sieger in der Profi-Ära. "Es macht mich wirklich glücklich, hier in Wimbledon Geschichte zu schreiben. Ich liebe dieses Turnier, hier sind alle meine Träume als Spieler wahr geworden", meinte Federer. Nun eine weitere Chance zu haben, sogar den achten Titel zu holen, sei ein großartiges Gefühl. "Jetzt bin ich ganz nahe dran."

Federer ist auch der erste Spieler, der mehr als zehnmal beim gleichen der vier Grand-Slam-Turniere das Finale erreicht hat. Die Liste an Superlativen und Rekorden ließe sich (fast) beliebig fortsetzen, die Bescheidenheit des am Boden gebliebenen Superstars lässt ihn demütig bleiben. "Es ist unglaublich aufregend, ich hoffe, ich kann noch ein gutes Match spielen", sagte der 18-fache Major-Sieger.

Federer liebt Statistiken und weiß viel über das Tennis, nicht nur über seine eigene Karriere. Doch mit einem Detail wurde er dann doch überrascht. Wie oft er es schon geschafft habe, in Wimbledon ohne Satzverlust ins Endspiel zu kommen? "Noch nie", war die Antwort des Schweizers, doch es war ihm schon zweimal zuvor gelungen. "Sehr ihr, ich weiß nicht alles über meine Karriere", meinte er schmunzelnd in Richtung Journalistenschar.

Vor Jahresfrist hatte sich Federer nach dem Halbfinal-Aus an der Church Road und vor seiner halbjährigen Auszeit vorgenommen, stark in der Sandplatzsaison und dann auf Rasen zurückzukommen. Der Start ins Jahr 2017 hat ihn deshalb auch selbst überrascht. "Ja, ich war total überrascht, wie es in Australien, Indian Wells und Miami gelaufen ist. Die ersten drei, vier Monate waren wie ein Traum", gestand Federer, dessen großes Ziel aber immer Wimbledon war.

Viele fragen sich schon, ob ein Federer nach einem achten Titel am Sonntag vielleicht gar aufhören könnte. Doch es sieht nicht danach aus bzw. hörte es sich nach seinem Dreisatz-Halbfinalsieg über Tomas Berdych gar nicht danach an. Denn freilich werde die Gesundheit und auch die richtige Auswahl seines Turnierplans entscheiden sowie auch immer wieder Gespräche mit seiner Familie, ob diese auf der Tour glücklich sei, wie lange es noch weitergeht.

"Derzeit sieht es nach überhaupt keinem Problem aus, was wundervoll ist. Erfolg ist natürlich auch ein Schlüssel, weiter da raus zu gehen. Ich hoffe, dass dieses Turnier mir auch hilft, länger auf der Tour zu bleiben, um ehrlich zu sein."

Wie lange er noch spielen will, weiß er selbst nicht. "Ich habe keine Entscheidungen getroffen, ob ich etwa bis zu den Olympischen Spielen in Tokio (2020) schaue oder nicht."

Und zunächst liegt für Federer ohnehin der Fokus ganz auf dem Finale gegen Cilic. Eine 6:1-Bilanz gegen den Kroaten, der zum zweiten Wimbledonsieger aus Kroatien nach Goran Ivanisevic (2001) werden möchte, wird ihn nicht täuschen. Vor einem Jahr hatte er Cilic erst nach Abwehr von drei Matchbällen und nach 0:2-Sätzen Rückstand im Viertelfinale niedergerungen - in Wimbledon.

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