Aus für BZÖ im Kärntner Landtag

Johanna Trodt-Limpl
Johanna Trodt-Limpl(c) APA
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Johanna Trodt-Limpl und Wilhelm Korak legen ihre Mitgliedschaft im BZÖ Kärnten zurück. Sie gründen eine "IG der freien Abgeordneten" und wollen das BZÖ Kärnten aus dem Bundes-BZÖ ausschließen.

Die letzten beiden Landtagsabgeordneten des BZÖ, die Kärntner Johanna Trodt-Limpl und Wilhelm Korak, benennen ihre Interessensgemeinschaft (IG) im Landtag um. Wie Trodt-Limpl vor der Landtagssitzung am Donnerstag sagte, werden die beiden künftig unter dem Namen "IG der freien Abgeordneten zum Kärntner Landtag" tätig sein.

"Mit dem heutigen Tag legen Landtagsabgeordneter Wilhelm Korak und ich unsere Mitgliedschaft im BZÖ Kärnten zurück und wir repräsentieren die Kärntner BZÖ-Landespartei auch nicht mehr als Abgeordnete im Kärntner Landtag", so Trodt-Limpl in ihrer Stellungnahme. Wie die IG-Obfrau sagte, werde man die politische Arbeit bis zum Ende der Legislaturperiode fortsetzen. Ob sie und Korak auch bei der kommenden Landtagswahl im Frühjahr 2018 antreten wollen, ließ Trodt-Limpl offen.

Im Vorfeld hatte es parteiintern schwere Vorwürfe gegen die beiden Abgeordneten gegeben: Wegen unter anderem auffälliger Spesenabrechnungen ermittelt auch die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue und des Förderungsmissbrauchs gegen die beiden Abgeordneten. Auch das wies Trodt-Limpl in dem Statement zurück: Die Vorwürfe seien Teil einer "Politkampagne" mit denen die Abgeordneten diskreditiert werden sollen, die beiden sollen dazu gedrängt werden ihre Landtagsmandate abzugeben. BZÖ-Landesobmann Helmut Nikel hatte Trodt-Limpl und Korak am Dienstag wegen der Vorwürfe zum Rücktritt aufgefordert.

Trodt-Limpl und Korak sind die letzten beiden Abgeordneten des BZÖ auf Landesebene. Die Umbenennung der Interessensgemeinschaft soll im Laufe der Landtagssitzung, die für den ganzen Donnerstag abberaumt war, in Kraft treten.

Trodt-Limpl will Kärntner Partei ausschließen

Gemeinsam mit ihrem Austritt aus dem BZÖ Kärnten hat Trodt-Limpl am Donnerstag auch angekündigt, das BZÖ Kärnten aus dem Bundes-BZÖ auszuschließen. Trodt-Limpl ist nämlich auch Bundesparteiobfrau. Allerdings betonte sie: "Die Mitglieder des BZÖ Kärnten sind herzlich eingeladen, ihre Mitgliedschaft auf das Bundes-BZÖ zu übertragen."

Der Kärntner Landesobmann Helmut Nikel bezeichnete das als "durchschaubares Spiel und billigen Versuch die Vorwürfe auf Bundesebene weiter zu verschleiern". Die Bundesobfrau und "ein nicht statutenkonform zusammengesetzter verkleinerter Bundesvorstand" könne die Landesgruppe "nie und nimmer" ausschließen.

(APA)

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