Drogen, Waffen, Schadsoftware: Zwei große Darknet-Märkte zerschlagen

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Symbolfoto zum Thema Internetkriminalitaet Eine Hand vor einem Computer Monitor Foto vom 14 06 16imago/epd
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Internationaler Ermittlungserfolg: Zwei illegalen Märkte namens AlphaBay und Hansa konnten ausgehoben werden. Bezahlt wurde mit Bitcoins oder anderen Kryptowährungen.

Nach monatelangen Ermittlungen in den USA und Europa sind zwei der größten Darknet-Märkte zerschlagen worden, über die illegal unter anderem Drogen, Waffen, Schadsoftware, Dokumente und gefälschte Markenartikel vertrieben wurden. Einer diese Märkte hat seit seiner Gründung im Jahr 2014 nach vorsichtigen Schätzungen eine Milliarde US-Dollar (nach derzeitigem Kurs fast 870 Mio. Euro) umgesetzt.

Diese gemeinsame Aktion von FBI, der US-Anti-Drogen-Behörde DEA, Europol und der niederländischen Polizei sei eine der ausgeklügeltsten, die jemals gegen kriminelle Online-Aktivitäten geführt wurden, hieß es am Donnerstagnachmittag in einer Aussendung der europäischen Polizeibehörde.

Die Märkte wurden unter den Bezeichnungen AlphaBay und Hansa betrieben. AlphaBay - der größte illegale Markt im Darknet - wurde im Tor-Netzwerk betrieben und erreichte bis zur seiner Schließung mehr als 200.000 User und 40.000 Anbieter. Mehr als eine Viertelmillion Angebote an Drogen und giftigen Chemikalien waren gelistet, dazu mehr als 100.000 gestohlene oder gefälschte Dokumente, gefälschte Waren, Malware und weitere Hacking Tools. Bezahlt wurde mit Bitcoins oder anderen Kryptowährungen.

Kanadier festgenommen

Als Begründer und Administrator von AlphaBay wurde von US-Ermittlern ein in Thailand lebender Kanadier identifiziert, der am 5. Juli festgenommen wurde. Kryptowährungen im Wert von mehreren Millionen US-Dollar wurden eingefroren, Server in Canada und den Niederlanden beschlagnahmt.

Gegen Hansa wurde seit 2016 ermittelt und die Infrastruktur in den Niederlanden lokalisiert. Zwei Administratoren wurden in Deutschland festgenommen, Server in den Niederlanden, in Deutschland und in Litauen sichergestellt. Die niederländische Polizei fand zigtausende Adressen ausländischer Kunden. Bei Hansa handelte es sich den Angaben zufolge um die drittgrößte illegale Handelsplattform im Darknet.

(APA)

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