Markus Rogan: "Auböck ist spannend"

INTERVIEW MIT MARKUS ROGAN
INTERVIEW MIT MARKUS ROGANAPA/ROBERT JAEGER
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Ex-Schwimm-Ass Markus Rogan schätzt beim 20-jährigen Felix Auböck dessen Gelassenheit und die gewisse Angst vor großen Gegnern.

Österreichs Ex-Schwimmstar Markus Rogan beobachtet den Verlauf der Budapester WM aus der Ferne mit Interesse. Der 35-Jährige informiert sich über Internet sowie bei Freunden telefonisch und via SMS. Besondere Aufmerksamkeit gönnt der Ex-Weltmeister dabei seinem Landsmann, Felix Auböck. Der 20-Jährige beeindruckt den in Beverly Hills/Kalifornien lebenden und arbeitenden Rogan in mehrerer Hinsicht.

"Felix ist spannend", meinte der Wiener zur APA - Austria Presse Agentur. "Er beeindruckt mich durch seine Gelassenheit gegenüber seinen bereits erbrachten Leistungen und der kühlen Ambition, besser zu werden. Das wird in den nächsten Jahren wichtig werden." Im Gegensatz dazu würden sich viele junge österreichische Sporthelden von diversen Regionalpolitikern oder ähnlichen Schulterklopfern noch feiern lassen, wenn die Gegner lange schon wieder trainieren.

Auböck hingegen wirke auf den als Psychotherapeut arbeitenden Rogan so, als wüsste er, wie schwer es ist, an die Spitze zu kommen und dort zu bleiben. "Was mich am meisten beeindruckt ist, dass er sich eine gewisse Angst - vor großen Gegnern - auch eingesteht. Das heißt für mich, dass er weiß, dass er daran arbeiten wird." Über 400 und 800 m Kraul hat es Auböck in die Weltelite geschafft, über 1.500 m Kraul könnte er das am Samstag noch erreichen.

Auböck: "Rogan war mein Vorbild"

Auffallend sind die Parallelen der Karrieren von Rogan und Auböck. Beide sind im Jahr nach Olympischen Spielen in deren erstem Jahr an einer US-Universität so richtig durchgestartet und haben im Sommer darauf auf WM-Bühne überzeugt. "Die Parallelen sind ein schöner Zufall", merkte Rogan an. "Ich war bei meinen ersten NCAAs (US-Uni-Finalevent, Anm.) Zweiter und in dem Sommer bei der WM (Fukuoka 2001) in meinem ersten Rennen Fünfter - genau wie Felix."

Rogan hatte vor 16 Jahren über 100 m Rücken seinen ersten Auftritt in einem WM-Finale, vier Tage später holte er Silber über 200 m Rücken. Auböck wurde am Sonntag über 400 m Kraul Fünfter, am (heutigen) Mittwochabend trat er im Endlauf über 800 m Kraul an. Rogan sagte davor: "Ich wünsche Felix alles erdenklich Gute. Ich schaue gespannt zu."

Die beiden hatten sich vergangenen August in Rio de Janeiro während der Olympischen Sommerspiele kennengelernt. "Wir sind surfen gegangen", erinnerte sich Auböck. "Es war cool, ihn kennenzulernen. Er ist das Vorbild, das ich immer hatte. Als Markus Rogan zwei Silbermedaillen gewonnen hat (Olympia 2004), war ich sieben Jahre alt. Und 2004 die EM (Kurzbahn, Anm.) in Wien war der erste Schwimm-Wettkampf, den ich gesehen habe."

(APA)

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