Kommentar

Maduros Sieg ist eine Niederlage für sein Land

Es ist Zeit für scharfe Sanktionen.

Nicolás Maduro hat gewonnen, aber sein Sieg dürfte sich als schwere Niederlage für Venezuela erweisen. Mit der Wahl einer verfassungsgebenden Versammlung hat der Staatschef de facto das gewählte Parlament entmachtet, in dem die Opposition zwei Drittel der Mandate hält, und durch eine Institution ersetzt, die ihm treu ergeben ist. Nun bleibt seinen politischen Gegnern erst recht nichts anderes übrig, als auf die Straße zu gehen. Die schweren Ausschreitungen, die vielen Toten und Verletzten der vergangenen Wochen könnten nur ein Vorgeschmack gewesen sein.

Das Land ist gespalten wie nie zuvor. Die Mehrheit der Bevölkerung lehnte die Wahl ab, eine Umfrage des Instituts Datanálisis kam auf einen Wert von 70 Prozent. Das aber nimmt Maduro in Kauf, um seine Macht zu sichern – und solange er das Militär auf seiner Seite weiß, hat er wenig zu befürchten. Zumal auch die Opposition alles andere als geeint ist.

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