Er sei missverstanden worden, twittert Trump. Kritik kommt von den beiden Bushs.
Washington. Der US-Präsident fühlt sich missverstanden: Er habe die Rechtsextremen nicht mit den Gegendemonstranten gleichgesetzt, twitterte Donald Trump am Donnerstag. Medien würden seine Aussagen falsch darstellen. Er nahm Bezug auf seine jüngste Pressekonferenz, in der er den rechten Aufmarsch in Charlottesville relativierte. Seither hagelt es Kritik an Trump, vor allem aus den eigenen Reihen.
Unter anderem meinte der republikanische Senator Lindsey Graham, dass Trumps Rhetorik die amerikanische Gesellschaft spalte. Graham sei nur auf der Suche nach Öffentlichkeit, twitterte Trump nun; seine Behauptungen seien falsch und eine „widerliche Lüge“. Unterdessen löste das Weiße Haus zwei Beratergremien auf, nachdem eine Reihe von Mitgliedern aus Protest ausgetreten war. Selbst die US-Armee hat Rassismus und Intoleranz verurteilt, so auch der frühere CIA-Chef John Brennan. Trumps Einstellung sei eine „nationale Schande“. Die beiden früheren US-Präsidenten George H. W. und George W. Bush schrieben in einer gemeinsamen Erklärung, dass die USA „rassistischen Fanatismus, Antisemitismus und Hass immer und in jeglicher Form zurückweisen“ müsse. Trump sieht sich seit den Ereignissen in Charlottesville mit Rücktrittsaufforderungen konfrontiert. (red./ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.08.2017)