Barcelona-Terror: Gericht erlässt Haftbefehl gegen vier Verdächtige

Mohamed Houli Chemlal
Mohamed Houli ChemlalAPA/AFP/STRINGER
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Einer der Verdächtigen hat zugegeben, dass ein wesentlich größerer Anschlag mit Sprengstoff geplant war.

In Spanien hat ein Gericht nach Angaben aus Ermittlerkreisen Haftbefehl gegen vier Verdächtige im Zusammenhang mit dem Anschlag von Barcelona erlassen. Die Männer waren nach einer Explosion in einem Haus in Alcanar festgenommen worden und erschienen am Dienstag erstmals zur Vernehmung vor dem Obersten Gericht.

Mohamed Houli Chemlal habe zugegeben, dass er der islamistischen Zelle angehört habe, die Ermittlern zufolge hinter dem Anschlag mit einem Lieferwagen steckt. Dabei waren am Donnerstag im Zentrum Barcelonas 13 Menschen getötet und 120 verletzt worden. Die drei anderen Männer hätten ihre Unschuld beteuert.

Chemlal sagte nach Informationen aus Justizkreisen, die Attentäter hätten einen wesentlich größeren Anschlag mit Sprengstoff geplant. Chemlal ist einer der vier Verdächtigen, die einen Tag vor dem Attentat nach einer Explosion in einem Haus in Alcanar, südwestlich von Barcelona, festgenommen wurden. Zwei von ihnen hätten ausgesagt, dass der frühere Imam von Ripoll, Abdelbaki Es Satty, der Drahtzieher des Attentates gewesen sei und sie zu der Tat angestiftet habe, hieß es in den Kreisen. Er kam bei der Explosion in Alcanar ums Leben. Der mutmaßliche Fahrer des Wagens, Younes Abouyaaqoub, wurde am Montag von der Polizei erschossen.

(APA/Reuters)

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