Der renommierte deutsche Parteienforscher Oskar Niedermayer erklärt, wieso die Wahl wohl gelaufen ist.
Die Presse: Sie haben von Anfang an gesagt, der Schulz-Hype werde nicht anhalten. Wieso waren Sie sich so sicher?
Oskar Niedermayer: Die Union hat einen strukturellen Vorteil, schon seit den Fünfzigerjahren: Es sind mehr Leute emotional an sie gebunden als an die SPD. Die SPD kann nur stärkste Partei werden, wenn die beiden Kurzfristfaktoren Spitzenkandidat und Sachthemen optimal für sie laufen und die Union da sehr schlecht aufgestellt ist.