An der Basis zeigt man nach dem offiziellen roten Wahlkampfauftakt wenig Begeisterung für die Oppositionsidee von Christian Kern.
Es ist interessant, wie SPÖ-Mitglieder über ihren Parteivorsitzenden reden. Unter Werner Faymann sagte jeder Gesprächspartner: „der Faymann“. Unter Christian Kern spricht man in erster Linie vom „Christian“. Man fühlt sich ihm offenbar näher – und deshalb gibt man ihm gerne auch persönliche Tipps.
„Also das mit der Opposition“, brüllt einer bei der Party nach dem Wahlauftakt Donnerstagabend in Graz, nur wenige Meter von der Band entfernt, „musst' noch einmal überlegen“. Der SPÖ-Chef, der seit dem Ende seiner Rede für Selfies posiert und Autogramme gibt, lächelt unverbindlich. Vermutlich hat er gar nicht verstanden, was ihm der Genosse eben lautstark geraten hat.
