FC Bayern entlässt Trainer Ancelotti

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Nach der 0:3-Pleite in Paris zog der deutsche Rekordmeister eine radikale Konsequenz: Trainer Carlo Ancelotti muss gehen.

Die zu erwartenden Chaostage in München nach der Champions-League-Niederlage des FC Bayern gegen Paris Saint-Germain haben nur wenige Stunden gedauert. Am Donnerstagnachmittag zog der deutsche Fußball-Rekordmeister nach der 0:3-Pleite in Paris vom Vortag eine radikale Konsequenz: Chefcoach Carlo Ancelotti und das gesamte Trainerteam wurden freigestellt. Als Interimstrainer übernahm Willy Sagnol.

"Die Leistungen unserer Mannschaft seit Saisonbeginn entsprachen nicht den Erwartungen, die wir an sie stellen. Das Spiel in Paris hat deutlich gezeigt, dass wir Konsequenzen ziehen mussten. Das haben Hasan Salihamidzic und ich Carlo heute in einem offenen und seriösen Gespräch erklärt und ihm unsere Entscheidung mitgeteilt", sagte der Bayern-Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge laut einer Mitteilung.

Auch die italienischen Assistenten von Ancelotti - Davide Ancelotti, Giovanni Mauri, Francesco Mauri und Mino Fulco - wurden laut der Mitteilung freigestellt. Der französische Assistenzcoach Sagnol hingegen durfte bleiben und wird bis auf Weiteres das Training leiten.

Keine Stars, ernüchternde Leistung

Der 58-jährige Ancelotti hatte den deutschen Serienmeister zu Beginn der Saison 2016/2017 als Nachfolger von Pep Guardiola übernommen. In der vergangenen Spielzeit führte er die Mannschaft mit den Österreichern David Alaba und Marco Friedl zur Meisterschaft, scheiterte in der Champions League im Viertelfinale aber an Atletico Madrid und im DFB-Cup-Halbfinale an Borussia Dortmund.

Bei der höchsten Vorrundenniederlage der Münchner in 21 Jahren Champions League hatte Ancelotti am Mittwochabend mit seiner Aufstellung für Verwunderung gesorgt. Mats Hummels und Franck Ribery saßen 90 Minuten auf der Bank, Jerome Boateng nur auf der Tribüne. Arjen Robben wurde erst eingewechselt, als die Partie nach Toren von Dani Alves (2.), Edinson Cavani (31.) und Neymar (63.) schon entschieden war.

"Ich darf mich bei Carlo für die Zusammenarbeit bedanken und bedauere die Entwicklung, die sie genommen hat. Carlo ist mein Freund und wird es bleiben, aber wir mussten hier eine professionelle Entscheidung im Sinne des FC Bayern treffen", erklärte Rummenigge weiter und betonte: "Ich erwarte jetzt von der Mannschaft eine positive Entwicklung und absoluten Leistungswillen, damit wir unsere Ziele für diese Saison erreichen."

(ag./red.)

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