Supermarkt-Erpresser: Festgenommener 55-Jähriger gilt als "dringend tatverdächtig"

Warnung vor möglichem Gift in Lebensmitteln.
Warnung vor möglichem Gift in Lebensmitteln. imago/Arnulf Hettrich
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Die Fahndung nach dem Mann, der damit drohte vergiftete Lebensmittel in Umlauf zu bringen, scheint zu Ende. Ein 55-Jähriger wurde in Ofterdingen (Landkreis Tübingen) festgenommen. Eine Pressekonferenz der Polizei wurde für Samstag Nachmittag angekündigt.

Die Polizei im deutschen Bundesland Baden-Württemberg hält den am Freitag im Zusammenhang mit den Supermarkt-Erpressungen festgenommenen Mann für "dringend tatverdächtig". Die Staatsanwaltschaft wolle noch am heutigen Samstag einen Haftbefehl gegen den 55-Jährigen beantragen, hieß es in der Früh aus Ermittlerkreisen. Die Behörden waren durch Hinweise der Bevölkerung auf ihn aufmerksam geworden, nachdem die Polizei Bilder des möglichen Täters veröffentlichte. Der 55-jährige Deutsche wurde von der Polizei in Ofterdingen (Landkreis Tübingen) überprüft und festgenommen. Wie es aus Ermittlerkreisen hieß, wurden in der Nacht zum Samstag kriminaltechnischen Untersuchungen vorgenommen.

Dabei handelt es sich in der Regel etwa um DNA-Abgleich und Fingerabdrücke. Der Mann habe zu den Vorwürfen bisher geschwiegen, hieß es. Der mutmaßliche Täter hatte in einer E-Mail an die Polizei, den Verbraucherschutz und mehrere Lebensmittelkonzerne von Mitte September damit gedroht, bis Samstag 20 vergiftete Lebensmittel in Umlauf zu bringen. Er forderte einen zweistelligen Millionenbetrag. Der Fall schuf allgemein Verunsicherung, zumal der Erpresser keine Angaben dazu machte, welche Produkte und welche Filialen konkret betroffen sein sollen.

Schon Mitte September waren fünf mit Ethylenglycol vergiftete Gläschen mit Babynahrung in Friedrichshafen entdeckt worden. Die Polizei hatte am Donnerstag Fahndungsbilder eines dringend tatverdächtigen Mannes veröffentlicht. Danach waren bundesweit Hunderte Hinweise eingegangen.

Angaben darüber, welche Produkte und welche Filialen konkret betroffen sein sollen, machte der Täter nicht. Gefahndet wurde nach ihm auch im Ausland, vor allem in Österreich und der Schweiz.

(APA/DPA/AFP)

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