Zwei Frauen wird zur Last gelegt, Kim Jong-nam im Februar auf dem Flughafen von Kuala Lumpur mit Nervengas getötet zu haben. Ihnen droht die Todesstrafe.
Vor einem Gericht in Malaysia hat am Montag der Prozess wegen des Giftmords am Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un begonnen. Den beiden angeklagten Frauen aus Vietnam und Indonesien wird zur Last gelegt, Kim Jong-nam im Februar auf dem Flughafen von Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur mit dem Nervengas VX getötet zu haben. Bei einer Verurteilung droht ihnen die Todesstrafe.
Zum Prozessauftakt bekannten sich beide Frauen nicht schuldig. Vermutet wird, dass die Führung in Pjöngjang hinter dem Anschlag steckt. Der Fall hatte die Beziehungen zwischen Malaysia und Nordkorea schwer belastet. Die beiden 25 und 29 Jahre alten Frauen behaupten, von Fremden angeheuert worden zu sein und anfangs alles nur für einen Scherz gehalten zu haben. Von den mutmaßlichen Hintermännern der Tat ist niemand in Haft.
Kim Jong-nam war der ältere Halbbruder des amtierenden Machthabers. Der 45-Jährige lebte seit Jahren außerhalb Nordkoreas. Mehrfach äußerte er sich kritisch über sein Heimatland. Als Regimegegner galt er jedoch nicht.
Mehr zur absurden Welt der Kim-Dynastie: Die Kim-Clique ist schon seit ihrem „gottgleichen“ Urahnen Kim Il-sung, der den blutigen Koreakrieg von 1950–53 vom Zaum gebrochen hatte, ein unkalkulierbares Risiko.
(APA/dpa)