Die Arzneimittelagentur der EU hat von allen kandidierenden Städten Wien das beste Zeugnis ausgestellt. Die angebotenen Gebäude im 2. und 3. Bezirk werden jedoch als teilweise unzureichend bewertet.
Wien. Wien ist der attraktivste Standort für einen Umzug aus London. Dieses Zeugnis hat die EU-Arzneimittelagentur der Bundeshauptstadt in einer internen Auswertung ausgestellt. Zwar entscheidet im November nicht die Agentur selbst, sondern der Rat der 28 Regierungsvertreter, wohin die bisher in Großbritannien beheimateten Bankenaufsichtsbehörde (EBA) und die Arzneimittelagentur (EMA) ziehen werden. Aber die EMA gibt damit eine eindeutige Empfehlung ab. Wien schneidet bei Lebens- und Wohnqualität sowie bei Schulangebot, Gesundheits- und Sozialsystem etc. besser ab als alle anderen 18 Bewerberstädte – darunter Amsterdam, Mailand, Lille oder Bratislava.
An den angebotenen Gebäuden in der Bundeshauptstadt gibt es laut der Auswertung, die der „Presse“ vorliegt, aber erhebliche Kritik. Das VIE 26 an der Erdberger Lände ist laut EMA-Beurteilung aus zahlreichen Gründen ungeeignet. Und auch am Campus Wien in der Leopoldstadt, der mit Abschlägen als nutzbar bewertet wird, setzt die Agentur einiges aus. Kriterien wie ausreichend Platz für 1300 Arbeitsplätze, ein großräumiger Eingangsbereich oder ausreichende Sicherheitsvorkehrungen würden hier fehlen. Auch mangle es an Konferenzeinrichtungen. Im Vergleich erhalten die angebotenen Gebäude in Bratislava, Kopenhagen oder Brüssel deutlich bessere Noten.