Die US-Bank unterzeichnete einen Mietvertrag für neue Büroflächen in Frankfurt. Bis zu 700 Mitarbeiter sollen auf der neuen Fläche Platz finden.
Noch ist Großbritannien gegenwärtig der Sitz der meisten Europa-Zentralen von US-Banken. Etwa 6000 Banker dieser Firmen arbeiten in London. Nach dem Brexit sind die Institute auf der Suche nach neuen Niederlassungen auf dem Kontinent, um ihr Europa-Geschäft auch weiter vor Ort steuern zu können, wenn die Briten die EU tatsächlich verlassen haben.
Nun macht die US-Investmentbank Goldman Sachs Nägel mit Köpfen. Sie kann ihre Belegschaft in Frankfurt nach dem Brexit mehr als verdreifachen. Die Bank zieht vom Messeturm, wo sie bisher rund 200 Banker beschäftigt, in den neuen Marienturm, der 2019 bezugsfertig sein soll, wie ein Sprecher am Mittwoch in London bestätigte.
In den oberen Stockwerken des 155 Meter hohen Turms mietet Goldman Sachs laut einem Insider rund 10.000 Quadratmeter Bürofläche, wo rund 700 Banker Platz finden würden. Der Marienturm liegt genau gegenüber der Zentrale der Deutschen Bank im Bankenviertel der deutschen Finanzmetropole. Der 1991 erbaute Messeturm, der etwas am Rande des Finanzdistrikts liegt, verliert damit in zwei Jahren seinen wichtigsten Ankermieter. Goldman Sachs hatte dort ebenfalls die oberen Etagen gemietet.
Auszug aus London: Wo die Banken hin wollen
Deutschland-Chef Wolfgang Fink hatte bereits im September erklärt, Goldman Sachs könnte seine Mitarbeiterzahl in Deutschland wegen des Brexit verdrei- oder sogar vervierfachen. In London arbeiten derzeit rund 6.000 Banker für Goldman Sachs. Nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU können ausländische Banken von dort aus aber nicht mehr ihr gesamtes Europa-Geschäft steuern, sondern brauchen einen Stützpunkt in der EU. Frankfurt konkurriert vor allem mit Dublin und Paris um diese Institute.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte als erstes über den neuen Mietvertrag von Goldman Sachs berichtet.
Der Brexit ist für Frankfurt wirtschaftlich in Segen, verheißt für den dortigen Wohnungsmarkt allerdings nichts Gutes. Der Druck auf die Mieten wird steigen.
Die Wachstumseffekte auf dem Arbeitsmarkt könnten noch deutlich höher sein, als es der Ersteffekt vermuten lasse, so eine Studie der Otto Beisheim School of Management.
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