WM-Qualifikation: Österreich besiegt Moldau bei Koller-Abschied

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Österreich besiegte beim 54. und letzten Länderspiel unter Teamchef Marcel Koller zehn Moldauer mit 1:0. Den Goldtreffer erzielte Louis Schaub.

Die letzte Dienstreise als Teamchef führte Marcel Koller und seine Mannschaft nach Chisinau. Bei der Aufstellung war der Schweizer in seinem 54. Länderspiel nochmals zu Umstellungen gezwungen. Für Stefan Ilsanker (verletzt) und Aleksandar Dragovic (gesperrt) rückten Louis Schaub und Philipp Lienhart in die Mannschaft. Schaub kam zu seinem Startelf-Debüt, Lienhart zum ersten A–Team-Einsatz überhaupt. Der Freiburg-Legionär, 21, war zugleich der 29. und vorletzte Debütant in der Ära Koller, der eine junge und international weitestgehend unerprobte Abwehr auf das Feld schickte.

Denn neben Lienhart bildeten Moritz Bauer, Kevin Danso und Maximilian Wöber die Viererkette, die es im Durchschnitt nur auf 21 Jahre und zusammen auf die Erfahrung von sechs Länderspiele brachte.
Wie erwartet sah sich die österreichische Hintermannschaft nicht mit moldauischen Angriffen im Minutentakt konfrontiert, dennoch wirkte sie in der elften Minute indisponiert, als Cociuc nur knapp das Tor verfehlte.

Geduld gefragt

Das ÖFB-Team kontrollierte in Halbzeit eins das Spiel, kombinierte gefällig, blieb im letzten Angriffsdrittel aber zu ungefährlich. Die beste Chance vergab Guido Burgstaller nach Vorstoß von Florian Kainz völlig freistehend aus wenigen Metern (34.). Ansonsten wurden die Gäste in ihren Aktionen selten konkret, auch ein Wöber-Kopfball (19.) und ein Schuss von Marko Arnautovic (41.) brachten nichts Zählbares ein. Ballbesitz (72. Prozent) schießt bekanntlich keine Tore.

Nach Wiederanpfiff erhoffte sich Koller durch die Einwechslung Marc Jankos für Burgstaller mehr Kaltschnäuzigkeit an vorderster Front. Eine Hoffnung, die sich zunächst nicht bestätigte: Einen Kopfball aus fünf Metern setzte Janko neben das Tor (47.). Gegen tief stehende und gut strukturierte Moldauer fehlte es Rotweißrot zu oft an Tempo, Kreativität und Durchschlagskraft. Die Gelb-Rote Karte für Ionita in der 55. Minute spielte Österreich gewiss in die Karten. Grillitsch kam einem Treffer nahe (66.), drei Minuten später hatte das Warten ein Ende. Nach einer einstudierten Eckball-Variante kam Arnautovic zum Ball und bediente Schaub mustergültig – der Rapidler musste nur noch einschieben. Es war Schaubs drittes Teamtor in Serie im insgesamt fünften Spiel.

Österreich brachte sich anschließend durch Unachtsamkeiten noch einige Male völlig unnötig in Bedrängnis, so etwa bei einem misslungen Klärungsversuch von Torhüter Heinz Lindner (74.) oder einem Ballverlust Lienharts in der Gefahrenzone (85.). Das ÖFB–Team vergab durch Lazaro (83.). noch eine dritte Großchance an diesem Abend, brachte die 1:0-Führung aber über die Zeit. Mit Philipp Schobesberger kam noch der 30. und letzte Koller-Debütant zum Einsatz. Für Koller war der Ausflug nach Chisinau ein versöhnlicher Abschluss. Er ist der erste Teamchef seit Erich Hof 1984, der sein letztes Länderspiel gewinnen konnte.

("Die Presse", Printausgabe 10.10.2017)

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