Den muslimischen Flüchtlingen müsse eine Rückkehr in ihr Heimatland ermöglicht werden, fordert der US-Außenminister.
US-Außenminister Rex Tillerson hat in einem Telefonat mit dem myanmarischen Armeechef Min Aung Hlaing am Donnerstag ein Ende der Rohingya-Flüchtlingskrise in Myanmar gefordert, wie das amerikanische Außenamt mitteilte.
Tillerson habe darauf gedrungen, dass die Sicherheitskräfte die Regierung in Rangun dabei unterstützen sollten, der Gewalt gegen die muslimische Minderheit im Bundesstaat Rakhine ein Ende zu bereiten und den Flüchtlingen eine sichere Rückkehr zu ermöglichen. Der Außenminister habe zudem seine Sorge angesichts der humanitären Lage der Rohingya geäußert.
Anfang der Woche hatten die USA weitere Strafmaßnahmen für das myanmarische Militär angekündigt. Laut Außenamt betreffen sie in erster Linie Einheiten und Offiziere, die an der Gewalt an den Rohingya und anderen Minderheiten beteiligt seien. Neben Sanktionen gegen führende Militärvertreter wie etwa weitere Reisebeschränkungen erwägen die USA demnach auch "gezielte wirtschaftliche Maßnahmen" gegen Einzelpersonen. Schon jetzt unterhalten die USA sehr beschränkte Beziehungen zur Armee in Myanmar, zudem gilt seit langem ein Embargo für militärische Ausrüstung.
UNO darf Lebensmittelhilfen wieder aufnehmen
Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen darf nach fast zwei Monaten ihre Lebensmittelhilfen wieder aufnehmen. Über die Einzelheiten werde noch mit der Regierung verhandelt, sagte eine WFP-Sprecherin am Freitag in Genf. Dies gelte auch für den zeitlichen Ablauf.
Der Konflikt zwischen der mehrheitlich buddhistischen Bevölkerung und der Rohingya-Minderheit war Ende August eskaliert, als Rohingya-Rebellen Soldaten und Polizisten angriffen und dutzende Sicherheitskräfte töteten. Myanmars Militär reagierte mit brutaler Gegengewalt. Hunderte Menschen wurden getötet, Häuser niedergebrannt, mehr als 580.000 Menschen flüchteten ins benachbarte Bangladesch. Die UNO stufte das Vorgehen der Armee gegen die Rohingya als ethnische Säuberungen ein.
(APA/Reuters)