Irak will US-Sicherheitsfirma "Blackwater" klagen

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Irak will US-Sicherheitsfirma "Blackwater" klagen(c) AP (Khalid Mohammed)
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Nach dem geplatzen Prozess in den Vereinigten Staaten gegen "Blackwater"-Sicherheitsleute kündigt die irakische Regierung rechtliche Schritte an. Außerdem hat der Irak in den USA eine Beschwerde eingereicht.

Nach dem geplatzen Prozess in den Vereinigten Staaten gegen "Blackwater"-Sicherheitsleute kündigt die irakische Regierung rechtliche Schritte an. Außerdem hat der Irak in den USA eine Beschwerde eingereicht.

Nach dem Scheitern eines US-Prozesses gegen fünf Mitarbeiter der US-Sicherheitsfirma Blackwater wegen des Todes irakischer Zivilisten hat die Regierung in Bagdad eigene juristische Schritte angekündigt. Seine Regierung habe einen Ausschuss eingerichtet und in den USA eine Beschwerde gegen Blackwater eingelegt, sagte der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki im südirakischen Najaf.

Eine weitere Beschwerde werde der irakischen Justiz zugeleitet. Die vergangene Woche gefällte Entscheidung eines US-Bundesgerichts in Washington, den Prozess gegen die Blackwater-Mitarbeiter einzustellen, habe "großen Schaden" angerichtet, sagte Maliki.

Klage in USA abgewiesen

Das US-Gericht hatte bemängelt, die Klage gegen die Männer im Alter zwischen 24 und 29 Jahren beruhe auf nicht zulässigen Beweismitteln. Den fünf Blackwater-Angestellten waren Verstöße gegen die Waffengesetze sowie Totschlag zur Last gelegt worden, ihnen drohten zehn Jahre Haft. Die Staatsanwaltschaft hatte den Blackwater-Mitarbeitern vorgeworfen, sie hätten wissentlich und absichtlich Zivilisten getötet. Ihre Verteidiger versicherten hingegen, die Männer hätten sich nur selbst verteidigt, da sie von einem Angriff ausgegangen seien.

Die Blackwater-Mitarbeiter hatten im September 2007 an einer belebten Kreuzung im Westen Bagdads in die Menge geschossen, als dort ein Konvoi mit US-Diplomaten vorbeifuhr. Einer US-Untersuchung zufolge starben vierzehn unbewaffnete Zivilisten, die irakische Untersuchung geht von siebzehn Todesopfern aus.

Blackwater war im Irak vor allem mit dem Schutz von Botschaftsmitarbeitern beauftragt. Das private Sicherheitsunternehmen verlor wegen des Vorfalls seine Aufträge im Irak und firmiert mittlerweile unter dem Namen Xe.

(Ag.)

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