Putin verteilt Macht in Regionen neu

Im Auftrag des Kremlchefs. Der russische Präsident, Wladimir Putin, mit Marina Kovtun, der Gouverneurin der Region Murmansk.
Im Auftrag des Kremlchefs. Der russische Präsident, Wladimir Putin, mit Marina Kovtun, der Gouverneurin der Region Murmansk.(c) imago/ITAR-TASS (Mikhail Klimentyev)
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Der Präsident hat ein Dutzend Gouverneure durch zuverlässige Technokraten ersetzt. Die sollen sich fern von Moskau beweisen. Und später winkt vielleicht ein Regierungsposten.

Moskau. In Wladimir Putins Mitarbeitergesprächen fallen keine bösen Worte. Zumindest nicht vor laufenden Kameras. So auch vergangene Woche, als der russische Präsident eine Gruppe soeben entlassener Gouverneure in seine Residenz in Nowo-Ogarjowo am Stadtrand von Moskau lud. „Ein paar von Ihnen wollten schon länger ausgetauscht werden, ein paar haben schon lange genug gearbeitet“, stellte Putin fest. Er dankte den versammelten Männern für ihre Arbeit unter schwierigen Bedingungen und sicherte ihnen auch künftig Jobs im Staatsdienst zu.

In nur wenigen Wochen hat Putin elf Oberhäupter der insgesamt mehr als 80 Föderationssubjekte der Russischen Föderation ausgetauscht – ein aufsehenerregender Schritt, der für einige Unruhe sorgte. Betroffen sind wirtschaftsstarke Gebiete wie Nowosibirsk und Nischni Nowgorod, weiters das westrussische Pskow, wo mit dem 42-jährigen Michail Wedernikow ein außergewöhnlich junger Nachwuchsbeamter das Amt antrat. Auch in der unruhigen Nordkaukasusrepublik Dagestan ersetzte man Präsident Ramasan Abdulatipow durch den russischen Funktionär Wladimir Wasiljew. Wasiljew, der im Innenministerium Karriere machte und hohe Posten in der Kremlpartei Einiges Russland einnahm, ist der erste nicht einheimische Präsident der multikulturellen Republik. Seine Ernennung erinnert an die zaristische Verwaltung der russischen Randgebiete, als russische Gesandte mit harter Hand regierten.

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