In der sechsten Runde ging es nicht nur um mehr Lohn.
Wien. Die Sozialpartner zeigen sich verhandlungsbereit – aber eine „g'mahte Wiesn“ war die sechste KV-Runde für die 130.000 Beschäftigten der Metalltechnischen Industrie am Donnerstagnachmittag allemal nicht. Denn nach vier ergebnislosen und einer gescheiterten und abgebrochenen Runde standen die Zeichen auf Sturm. Schon am Dienstag setzten die Gewerkschaften Pro-Ge und GPA den Arbeitgebern ein Ultimatum: Sollte es bis Montagabend keine Einigung geben, kommen Kampfmaßnahmen – es wird also gestreikt.
Bei dem Termin stand also viel auf dem Spiel – mehr als nur ein Kompromiss beim Prozentsatz für die Lohnerhöhung. Zumindest einen „Dreier vor dem Komma“ wünschten sich die Verhandlungsführer Rainer Wimmer (Pro-Ge) und Karl Dürtscher (GPA), die mit einer Forderung von vier Prozent ins Rennen gegangen waren. Ihr Gegenüber, Veit Schmid-Schmidsfelden, bot zuletzt 2,5 Prozent.
Es hakte aber auch nach über 55 Stunden Verhandlungen bei anderen Punkten. So etwa fordern die Arbeitnehmervertreter eine Besserstellung von Lehrlingen, höhere Zuschläge für Nacht- und Schichtdienst und eine für die Arbeitnehmer bessere Anrechnung der Karenzzeiten. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.11.2017)