Niedrige Wahlbeteiligung bei Präsidentenstichwahl in Slowenien

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Mit 12,31 Prozent war die Wahlbeteiligung am Sonntagvormittag um 1,08 Prozentpunkte geringer als in der ersten Runde, als die zweitniedrigste Beteiligung in der Geschichte der slowenischen Präsidentenwahl erreicht wurde.

In Slowenien hat die zweite Runde der Präsidentenwahlen am Sonntag ähnlich wie vor drei Wochen schleppend begonnen. Erwartet wird aber ein spannendes Rennen zwischen dem Amtsinhaber Borut Pahor (54) und dem Lokalpolitiker und Ex-Comedian Marjan Sarec (39). In den letzten Umfragen, die zwei Tage vor dem Urnengang veröffentlicht wurden, lag Pahor nur knapp vor dem politischen Newcomer.

Pahor rechnet mit dem Wahlsieg, wenn dieser auch knapp ausfallen dürfte, sagte er laut Nachrichtenagentur STA bei der Stimmabgabe. "Heute bin ich viel ruhiger als im ersten Wahlgang", fügte er hinzu. Als ausgebildeter Politologe sei er gespannt zu sehen, wie die Wähler auf einen offensichtlichen Rollentausch reagieren werden, in dem Pahor als populistisch bezeichnet wurde und sein Herausforderer als staatsmännisch, sagte er.

Wahllokale schließen um 19 Uhr

Sarec zeigte sich bei der Stimmabgabe selbstbewusst: Würde er nicht mit dem Sieg rechnen, hätte er gar nicht kandidiert, sagte er laut STA. In der anstrengenden Wahlkampagne habe er "zeigen können, was er als Präsident betonen würde", fügte er hinzu.

Die Wahllokale sind von 7.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Aussagekräftige Ergebnisse soll es erst am späteren Sonntagabend geben.

Vor drei Wochen war Pahor überraschenderweise vom Bürgermeister der nordslowenischen Stadt Kamnik in die Stichwahl gezwungen worden. Alle Umfragen hatten Pahor eine absolute Mehrheit auf Anhieb vorhergesagt. Letztlich landete der Amtsinhaber bei einer äußerst niedrigen Beteiligung bei 47 Prozent, Sarec erreichte fast 25 Prozent.

Die Wahlbeteiligung lag am 22. Oktober bei 44,2 Prozent. Das historische Rekordtief erreichte sie bei der Stichwahl 2012, als sie 42,4 Prozent betragen hat. Vor fünf Jahren war sie um 11.00 Uhr ähnlich niedrig wie am heutigen Sonntag, nämlich bei 12,36 Prozent.

(APA/DPA)

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