Erleiden Kurz und Strache ein Jamaika-Schicksal?

Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache
Sebastian Kurz und Heinz-Christian StracheAPA/HANS PUNZ
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Fünf Gründe, weshalb Wien nicht Berlin ist. Und weshalb Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache zu einer gemeinsamen Regierung gewissermaßen verdammt sind.

1. Die inhaltlichen Unterschiede zwischen ÖVP und FPÖ sind weitaus geringer als zwischen CDU/CSU, Grünen und FDP in Deutschland. Besonders bei den Themen Sicherheit, Ausländerpolitik (Verschärfungen bei der Mindestsicherung!), Steuer- sowie Wirtschaftspolitik sind Differenzen zwischen Schwarz/Türkis und Blau nur bei großem Aufwand bestenfalls mit einer Lupe zu finden. Immerhin wurden erst am Freitag sogar schon erste Teileinigungen zwischen ÖVP und FPÖ der Öffentlichkeit bekannt gegeben - für Österreich ein Novum in der Geschichte von Koalitionsverhandlungen.

2. Heinz- Christian Strache ist nicht Christian Lindner. Der FPÖ-Chef ist, anders als der FDP-Vorsitzende, dem es gelungen ist, seine Partei aus der außerparlamentarischen Opposition wieder in den deutschen Bundestag zu führen, für eine Regierungsbeteiligung im Bund gleichsam „fällig“. Seit mehr als 12 Jahren zeigt Strache, dass er Oppositionspolitik kann. Er führte die FPÖ, von ganz wenigen Ausnahmen wie Niederösterreich 2013 mit einem Minus von 2,3 Prozentpunkten abgesehen, auch in den Bundesländern von einem rauschenden Wahlerfolg zum nächsten Wahlerfolg und in Oberösterreich (mit der ÖVP) und im Burgenland (dort sogar mit der SPÖ) in Landesregierungen. Jetzt fehlt nur noch die Krönung seiner politischen Karriere: der Eintritt in eine Regierung im Bund.

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