Ein Fixplatz 2019 in der Champions League? Kein Witz, sondern ein Auftrag.
Gegen Milan zweimal 1:5 unterzugehen spricht Bände. Schwaches Stellungsspiel, tief bewegende Abspielfehler, chancenlose Taktik mit verspielter Führung: „Immer wieder“ bittere Erkenntnisse. Ein schnellerer Lernprozess wäre diesmal jedoch wirklich von Vorteil für Österreichs Fußball.
Die Hochrechnungen der Uefa-Fünfjahreswertung werfen die Bundesliga weiterhin, trotz Austrias haarsträubender Schattenspiele im Europacup, auf dem elften Platz aus. Halten Violett und Salzburg diese Platzierung, bekommt der Meister der Saison 2019 einen Fixplatz in der Champions League – sofern sich deren Sieger dann über die eigene Meisterschaft qualifiziert.
Keine lästige Qualifikation, eine Liga, die trotz des so umstrittenen Zwölfer-Modus plötzlich Sinn ergibt und ungeahnte Spannung verspricht, weil dem Meister ein millionenschwerer Bonus winkt. Es könnte Wirklichkeit werden, wenn Salzburg, als Gruppensieger weiter, und Austria international noch punkten. Die Verfolger? Die Niederlande (12.) sind chancenlos, Tschechien (13.) lauert mit zwei Klubs wie auch Griechenland (14.) mit Piräus und AEK – Austrias letztem Gruppengegner.
Austria könnte Österreich also einen großen Dienst erweisen. Bloß nicht gegen Athen verlieren, keine dummen Fehlpässe, keine sinnlose Hasardtaktik – diese Botschaft hört man wohl, allein es fehlt der Glaube.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.11.2017)