Triumphzug durch die Wüste

Valtteri Bottas gewann den GP, Lewis Hamilton die Formel-1-WM.
Valtteri Bottas gewann den GP, Lewis Hamilton die Formel-1-WM.(c) REUTERS (HAMAD I MOHAMMED)
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Mercedes beschließt die Saison in Abu Dhabi standesgemäß mit einem Doppelsieg, hinter den Kulissen der Königsklasse kündigt sich ein Machtkampf an.

Abu Dhabi. Beim Schaulaufen des frisch gebackenen Weltmeisters Lewis Hamilton – der Brite war schon vor zwei Wochen als neuer Champions festgestanden – feierte Valtteri Bottas einen Start-Ziel-Sieg. Mercedes-Kollege Hamilton fuhr in Abu Dhabi auf Platz zwei, Dritter beim letzten Rennen der Saison wurde Sebastian Vettel im Ferrari, der sich damit auch Rang zwei in der Fahrer-WM sicherte.

Die Winterpause bis zum Auftakt der nächsten Saison im März 2018 wird wohl von einem Machtkampf hinter den Kulissen beherrscht werden. Denn mit dem Ende seines ersten Jahres als Formel-1-Chef ist für Chase Carey die Schonfrist abgelaufen. Budgetgrenze, weniger Mitsprache, vereinfachte Technik, mehr Chancengleichheit – die Ungewissheit über das neue Geschäftsmodell, das Carey Anfang Dezember vorstellen will, sorgt vor allem bei den Branchenriesen Ferrari und Mercedes für Unmut. „Es sollte Ideen geben, wie man mehr Einnahmen generiert. Aber die sehe ich nicht“, ätzte Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda, der nach dem GP seinen Abschied als RTL-Experte (Vertrag läuft aus) verkündete. Ferrari-Präsident Sergio Marchionne drohte gar mit Ausstieg.

Geschäftsführer Carey will zunächst hinter geschlossenen Türen verhandeln. „Es geht um die richtigen Kompromisse“, erklärte der 64-Jährige. Noch sehen sich die neuen Eigentümer von Liberty Media am Anfang. Bis 2020 gilt der Grundlagenvertrag, erst danach sind gravierende Reformen möglich. „Dieser Sport hat von seiner Vergangenheit gelebt und nicht in seine Zukunft investiert“, sagte Carey.

Drei Kernziele hat der New Yorker bereits dargelegt. „Zuerst wollen wir die Action auf der Strecke großartig machen. Dann geht es um das Event an sich. Und wir wollen die Zuschauer stärker einbinden, die das Rennen aus der Ferne verfolgen.“ (red.)


grand prix abu dhabi

1. Valtteri Bottas (FIN) Mercedes 1:34:14,062
2.
Lewis Hamilton (GBR) Mercedes +3,899
3.
Sebastian Vettel (GER) Ferrari +19,330
4. Räikkönen (FIN) Ferrari +45,386 5. Verstappen (NED) Red Bull +46,269 6. Hülkenberg (GER) Renault +1:25,713 7. Pérez (MEX) Force India +1:32,062 8. Ocon (FRA) Force India +1:38,911 9. Alonso (ESP) McLaren +1 Runde 10. Massa (BRA) Williams +1.

WM-Endstand (nach 20 Rennen): 1. Hamilton 363 2. Vettel 317 3. Bottas 305

Endstand Konstrukteurs-WM: 1. Mercedes 668 2. Ferrari 522 3. Red Bull 368

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.11.2017)

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