Künstlerinnen dominierten heuer Kunstpreise und Nominierungen.
Es ist bemerkenswert, was heuer geschah: Fast ausschließlich Künstlerinnen gewannen die großen und kleineren Preise für zeitgenössische Kunst. International räumte Shirin Neshat den höchstdotierten ihrer aller ab, den Praemium Imperiale. In Deutschland waren für den wichtigsten Nachwuchspreis, den der Nationalgalerie, überhaupt gleich vier Frauen nominiert; ein Zufall, der an den Medien nicht unbeachtet vorüberging – was die Künstlerinnen im Nachhinein bewog, sich in einem offenen Brief zu mokieren, dass ihr Geschlecht überhaupt Thema war.
Die vier Künstlerinnen, die für das Wiener Pendant, den BC-21-Award im 21er-Haus, nominiert waren, hatten damit anscheinend kein Problem. Es gewann Anne Speier. Eine der anderen Nominierten, Toni Schmale, erhielt am Donnerstag den Otto-Mauer-Preis. Kurz zuvor bekam Kerstin von Gabain den Kardinal-König-Preis, in Kürze bekommt Martha Jungwirth den Kokoschka-Preis. Den Staatspreis bildender Kunst nahm Renate Bertlmann aus den Händen von Kunstminister Thomas Drozda entgegen.